Serpentinit
Serpentinit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: serpentinite | französisch: serpentinite
Der Name Serpentinit wird von der gleichnamigen Mineralgruppe der Serpentine abgeleitet. Sowohl der Begriff Serpentin wie auch Serpentinit sind lateinischen Ursprungs und werden mit Schlange bzw. Schlangenstein übersetzt - angelehnt an die fleckenartigen Zeichnungen, die an Schlangenhaut erinnern.
Eigenschaften von Serpentinit
Definition: Serpentinit ist ein metamorphes Gestein, das im Zuge der Regionalmetamorphose aus basischen und ultrabasischen Gesteinen entsteht.
Die Farbe von Serpentinit variiert zwischen grünen, graugrünen, grünschwarzen und schwarzen Farbtönen, durchzogen von roten bis rotbraunen Flecken.
Das Gefüge von Serpentinit ist mittel- bis grobkörnig. Die Kristalle der aufbauenden Minerale sind xeno- sowie idiomorph.
Charakteristisch für das metamorphe Gestein ist die Anordnung der Gemengteile, die Serpentiniten ein fleckiges, durchädertes oder gestreiftes Aussehen verleihen. Serpentinit erscheint vorwiegend als kompakte Masse, die mitunter auch geschiefert sein kann.
Das ultrabasische Gestein (weniger als 45 % Siliciumdioxid enthalten) besteht vorwiegend - sog. Hauptgemengteile - aus Serpentinmineralen, bspw. Lizardit, Antigorit, Chrysotil, Pecorait und Brindleyit.
Untergeordnet als Nebengemengteile enthält Serpentinit mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent Calcit, Brucit, Olivin, Magnetit, Granat, Pyroxene wie Augit, aber auch Hornblende und Glimmerminerale.
Die Dichte von Serpentinit beträgt 2,6 bis 3,3 g/cm3.
Entstehung und Verbreitung von Serpentinit
Als metamorphes Gestein geht Serpentinit aus der Umwandlung ultrabasischer und basischer Gesteine unter hohen Temperatur- und Druckverhältnissen hervor, insbesondere bei gebirgsbildenden Vorgängen. Zudem wird Serpentinit durch Serpentinisierung olivinreicher Gesteine gebildet. Dabei werden die Ausgangsgesteine unter Wirkung hydrothermaler Lösungen umstrukturiert, so dass aus Sicht der Minerale Olivin in Serpentin umgewandelt wird.
Bedeutende Serpentinit-Vorkommen befinden sich unter anderem in Norwegen; Finnland; Cornwall/England; Frankreich; Erzgebirge, Fichtelgebirge, Schwarzwald, Harz/Deutschland; Tschechien; Slowakei; Polen; Salzburg, Tirol, Kärnten, Niederösterreich/Österreich; Wallis, Graubünden/Schweiz; Russland; Spanien; Griechenland; Türkei; Simbabwe; Äthiopien; Myanmar; Indonesien; Indien; Australien; China; Japan; Taiwan; Kuba; Guatemala; Mexiko und Pennsylvania, Maryland, Kalifornien/USA.
Bedeutung und Verwendung von Serpentinit
Aus Serpentinit werden neben Gegenständen des Kunstgewerbes, auch Schmuck, Wandverkleidungen und Boden- bzw. Arbeitsplatten gefertigt. Bedingt durch die Tatsache, dass Serpentinit eine geringe Verwitterungsbeständigkeit aufweist, wird der Naturstein selten im Außenbereich verwendet.
Siehe auch:
⇒ Kontakt- und Regionalmetamorphose
⇒ Verwitterung von Gesteinen
⇒ Die Entstehung metamorpher Gesteine
Quellen:
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg