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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.04.2024


Feueropal

Feueropal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: fire opal


Inhaltsverzeichnis Feueropal


Feueropal – Feuerfarbener Opal

Die erste ausführliche Beschreibung von Feueropalen stammt aus dem Jahr 1807 und geht auf den Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817) zurück. Unter dem Titel „Chemische Untersuchung des Feuer-Opals aus Mexiko“ befasst sich Klaproth mit dem chemisch-physikalischen Verhalten von Feueropalen, die Alexander von Humboldt (1769 bis 1859) zuvor von seiner seiner Südamerika-Expedition aus Zimapan in Mexiko nach Berlin mitgebracht hatte.

Das auffälligste Merkmal von Feueropal ist die Farbe, die an die Farbe von Flammen bzw. Feuer erinnert und wirkt, als würde das Mineral glühen, was der Quarzvarietät den Namen Feueropal einbrachte.

Woher das Synonym Zeasit kommt, ist nicht überliefert. Denkbar ist allerdings, dass die Farbe von rotem Mais (Zea mays) als Namenspate fungierte, der bekanntlich in Südamerika beheimatet ist.


Eigenschaften von Feueropal

„Feueropal (Zeasit) ist eine Abänderung des Opals, die sich durch ihre schönen hyacinthroten, honig- und weingelben Farben auszeichnet“ (Carl Hartmann, deutscher Mineraloge, 1796 bis 1863), dem jedoch die für Opale typische Opaleszenz fehlt, sog. Gemeiner Opal.
Aufgrund der chemischen Zusammensetzung SiO2·H2O (Kristallwasserhaltiges Siliciumdioxid) wird Feueropal dennoch als Opal definiert und ist somit ein Vertreter der Mineralklasse der Oxide, und im Speziellen eine Varietät der Quarzgruppe; Konkret: amorpher Quarz.
Der Kristallwasseranteil von Feueropal wird mit n angegeben, da der Gehalt an Kristallwasser erheblich schwankt. Ein wesentlicher Faktor ist das Alter, insofern die Alterung mit der fortschreitenden Austrocknung des im Mineral gebundenen Wassers einhergeht. In der Regel beträgt der Kristallwasseranteil von Feueropalen zwischen neun und 20 Prozent.

Feueropale zeichnen sich zudem durch eine durchsichtige bis durchscheinende Transparenz aus; der Glanz ist glasartig, teilweise auch wachsartig. Der Bruch des Quarzminerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Mit einer Mohshärte von 6,5 auf der 10-stufigenSkala das Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zählt Feueropal zu den mittelharten Mineralien. Die Dichte von Feueropal variiert mit dem Kristallwassergehalt zwischen 1,98 bis 2,5 g/cm³.


Die Farbe von Feueropal

Das Farbspektrum von Feueropalen gleicht denen von Feuer: gelb, orange und rot – vergleichbar mit der Farbe von Citrin, gelbem Topas, Jaspis oder Karneol.

Der Mineraloge Max Bauer (1844 bis 1917) beschrieb die Farbe seinerzeit als "schön feuerrot", ergänzt um "hellbräunlichgelb, beinahe farblos bis zum tiefen Bräunlichrot", wobei ins Gelbliche gehende Feueropal auch unter dem Namen Sonnenopal oder Girasol bekannt sind.

Nicht selten erscheint die Farbe milchig getrübt oder neblig, weshalb insbesondere kristallklare, besonders reine Feueropale als Edelopale bezeichnet werden, auch wenn das für Edelopal charakteristische Irisieren in Regenbogenfarben fehlt. Stattdessen präsentiert sich je nach Betrachtungswinkel bei einigen Feueropalen ein grünes Leuchten.
Zudem beobachtete der Mineraloge Klaproth, dass Feueropal „hie und da mit eingeschlossenen Dendriten“ versehen sind.

Auf dem Edelsteinmarkt werden die verschiedenen Farben von Feueropalen mitunter mit besonderen Namen versehen:

  • roter Feueropal: Kirschopal (Cherry Opal)
  • orangefarbener Feueropal: Mandarinenopal (Tangerine Opal)
  • gelber Opal: Zitronenopal (Lemon Opal).

Die Strichfarbe von Feueropal – die Farbe, die erscheint, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird – ist weiß.


Entstehung und Verbreitung von Feueropal

Die meisten Feueropale wurden bislang im Zusammenhang mit dem magmatischen Gestein Rhyolith gefunden, bei dem Teile von Quarz sekundär in Feueropal umgewandelt wurden (Näheres: Entstehung von Rhyolith).

Finden kann man Feueropale unter anderem auf den Faröer-Inseln, in Österreich, in der Slowakei, vereinzelt in Australien und in Nordamerika, vor allem in Mexiko und in einigen Bundesstaaten der nördlichen Westküste der USA.


Verwendung und Bedeutung von Feueropal

Feueropale sind insbesondere als begehrter Schmuckstein von hoher Bedeutung, deren "Feuer" sowohl durch Facetten- wie auch Glattschliffe betont wird. Welcher Schliff Anwendung findet, bestimmt der Stein. Milchig-trüber Feueropal wird vorranig mit dem glatten Cabonschonschliff versehen, während lupenreine Exemplare in facettenreichen Schliffen (z.B. Ovalschliff, Rundschliff, Marquiseschliff, Tropfenschliff, Cushion-/Kissenschliff) gehalten werden.

Ein vergleichsweise neuer Trend setzt auf Feueropal in Rohstein-Qualität. Die Steine werden weder geschliffen noch poliert, sondern einfach mittels Krappen- oder Zargenfassung in Ringe, Ketten oder Ohrringe als Rohsteinschmuck eingefasst.


Der Wert von Feueropal

Die Frage: "Wie viel kostet ein Feueropal?" kann nicht pauschal beantwortet werden. Der Preis eines Edelsteins ergibt sich aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

EigenschaftBeschreibung
Farbe
  • naturbelassen oder behandelt/gebrannt
  • gleichmäßige Farbverteilung oder fleckig
  • Intensität der Farbe
Reinheit
  • Einschlüsse vorhanden
  • Art und Anzahl der Einschlüsse
  • Reinheitskorrektur erfolgt
Gewicht
  • Angabe in Karat (1 K = 0,2 Gramm)
Schliff
  • Korrekte Anzahl der für jeweiligen Schliff vorgegebenen Facetten
  • fehlende oder zusätzliche Facetten
  • Harmonie der Proportionen
  • abgeschnittene Facetten
  • unsaubere Arbeit

Prinzipiell wird roter Feueropal als der hochpreisigste unter allen Feueropalen gehandelt, dass abhängig von der Farbe ein Preis von 10 bis 150 Euro pro Karat für Feueropal durchaus gängig ist.


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Auch interessant:
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Die teuersten Edelsteine der Welt
Alexander von Humboldt und die Minerale


Mehr zum Thema Opal:

Quellen:
⇒ Klaproth, M. H. (1807): Chemische Untersuchung des Feuer-Opals, aus Mexiko. IN: Beiträge zur Chemischen Kentniss der Mineralkörper. Vierter Band
⇒ Oken, L. (1839): Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände. Erster Band. Mineralogie und Geognosie
⇒ Hartmann, C. (1843): Handbuch der Mineralogie für Jedermann. Erster Band
⇒ Landgrebe, G. (1870): Feueropal. IN: Mineralogie der Vulcane
&rArr, Bauer, M. (1896): Feueropal. IN: Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer, Juweliere, etc · Band 2
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - fire opal

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