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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 09.04.2024


Jelly-Opal

Jelly-Opal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: jelly opal


Weißer Opal mit Jelly-Glanz

Der Name Jelly-Opal ist die Handelsbezeichnung für milchig-trübe Opale in hellen Pastellfarben, deren Glanz an Gelee (engl. Jelly) erinnert.



Eigenschaften von Jelly-Opal

In der Literatur zum Thema Opal werden Jelly-Opale als eine Varietät der hellen Opalen beschrieben.

Die Grundfarbe von Jelly-Opal ist hell; weißlich mit einem Hauch von Blau, Rosé, Grün und Gelb. Im Vergleich zu anderen Edelopalen ist die Opaleszenz weniger intensiv ausgeprägt und die Farben nicht derart kräftig. Die Farbfelder der einzelnen Farben, die für Opale typisch sind, bzw. die Farben wirken verschwommen und ineinander übergehend; daher wird Jelly-Opal den Gemeinen Opalen zugeordnet.

Jelly-Opale werden der Quarzgruppe zugeordnet und sind Vertreter der amorphen Quarze, d.h. die Atome und Moleküle von Opalen sind nicht strukturiert in Form eines Kristalgitters angeordnet. Zudem enthält Jelly-Opal Kristallwasser, das bei anderen Quarzmineralien wie Amethyst, Bergkristall und Rosenquarz nicht vorhanden ist.

Tabelle: Die Eigenschaften von Jelly-Opal
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung SiO2·nH2O
Mineralklasse Oxidmineral
Kristallsystem
  • amorph
  • derbe Massen
Farbe hell, weißlich, rosa, blau, blaugrün, türkis, gelb, grün
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch spröde, muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Mohshärte 5,5 bis 6,5
Dichte 1,98 bis 2,5 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Jelly-Opal

Jelly-Opal ist ein Mineral sekundären Ursprungs, das aus der Zersetzung von silikathaltigen Mineralien oder Gesteinen, die als Kieselsäurelieferant fungieren, hervorgeht.

Anfangs liegt das Mineral als wässrige Kieselsäurelösung vor, deren Wasseranteil nach und nach infolge der Verdunstung geringer wird, aber nicht vollends verschwindet.

Der Großteil aller Jelly-Opale stammt aus Australien. Weitere Vorkommen von Jelly-Opalen befinden sich unter anderem im Opalabbaugebiet der Region um Dubnik, Presov und Kosice in der Slowakei.

Die Opalvorkommen der Slowakei galten vom 16. Jahrhundert bis 1922 zu den bedeutendsten Abbaugebieten weltweit. Mit der Entdeckung noch reichhaltigerer und leichter abzubauenden Ressourcen in Australien endete die Ära das Opale von Kosice, Presov und Dubnik trotz der hohen Qualität der hiesigen Opale.


Boulder-Opal, Opalit und Jelly-Opal

Die Stadt Boulder in Australien ist Namenspate der Boulder-Opale.
Die Region um Boulder ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein bedeutsamer Fundort für Opale und Gold. Mit dem Namen Boulder-Opal werden sowohl Opale beschrieben, die vor Ort abgebaut werden, als auch solche, bei denen das limonitische Muttergestein noch vorhanden ist. Die Farbgebung der Boulder-Opale ist abwechslungsreich und variiert zwischen kräftigen, leuchtenden Farben bis hin zu pastellfarbenen Jelly-Opalen.

Opalit ist keine Varietät von Opal und auch kein Mineral natürlichen Ursprungs, sondern eine Opal-Imitation aus Glas, die der Weltöffentlichkeit erstmals im Jahr 1988 auf der Tuscon Gem and Mineral Show in den USA präsentiert wurde. Opalit besteht zu 80 % aus Siliciumdioxid (Glas) – angelehnt an die chemische Beschaffenheit von echten Opalen – sowie aus einem 20 %-igen Anteil aus Resin (Kunststoff).
Resin in Opalit imitiert die in natürlichen Opalen vorkommenden, mikroskopisch kleinen Cristobalit-Kügelchen, weshalb diese ebenfalls in Kugelform gehalten sind, und ursächlich für das Farbenspiel der Opale sind. Der Unterschied zwischen Opalit im Jelly-Opal-Stil und echten Jelly-Opalen ist oftmals nur schwer auszumachen. Unter dem Mikroskop wird jedoch die schuppenartige Anordnung der Resin-Kügelchen deutlich. Zudem ist Opalit mit einer Mohshärte 4 weicher als Jelly-Opal.


Verwendung und Bedeutung von Jelly-Opal

Jelly-Opale werden vor allem zu Schmuck verarbeitet. Das Farbenspiel wird durch Glattschliffe (z.B. Cabochonschliff) unterstützt.

Um zu vermeiden, dass die Steine Kristallwasser verlieren und damit einhergehend das Schillern der Jelly-Opale verloren geht, sollten Jelly-Opale vor Wärme geschützt, eventuell mit einem leicht angefeuchteten Tuch, aufbewahrt werden.


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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- www.mindat.org

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