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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 19.09.2024


Kakoxenit-Quarz

Kakoxenit-Quarz - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

cacoxenite quartz

Quarz mit Kakoxenit-Einschlüssen

Dass in Mineralien Fremdkristalle vorkommen, ist keine Seltenheit. Sie äußern sich sowohl in besonderen besonderen optischen Effekten, bspw. Asterismus, in der Änderung der eigentlichen Farbe des Minerals oder einfach als faszinierender Einschluss.

Kakoxenit-Quarz ist Quarz, in dessen Kristallmatrix Kakoxenitkristalle eingeschlossen sind, wobei das Wort Kakonit aus dem Griechischen mit „schlechter Fremder“ übersetzt wird. Ein Name, der dem Umstand zu verdanken ist, dass Kakoxenit in der Vergangenheit anfangs mit Goethit verwechselt wurde und sich zum anderen als schlecht zu verhüttendes Mineral herausstellte.

Mehr zur Bedeutung des ⇒ Namens Quarz.


Eigenschaften von Kakoxenit-Quarz

Der Name Quarz steht in der Mineralogie für eine Gruppe von Mineralien – die Quarzgruppe, deren Gemeinsamkeit die chemische Zusammensetzung und vergleichbare physikalische Eigenschaften sind. Der wesentliche Unterschied aller Quarzvarietäten ist aber die Farbe und die Entstehung selbiger.
Abhängig vom jeweligen Quarzmineral ist die Grundfarbe von Kakoxenit-Quarz entweder schmutzig farblos, milchweiß (Milchquarz) oder violett (Amethyst). Am häufigsten ist Kakoxenit-Quarz aber von gelblicher bis hellbrauner Farbe.
Das Besondere an Kakoxenit-Quarz sind jedoch die gold- bis orangefarbenen und metallisch braun hervortretenden Einschlüsse von Kakoxenit, die sich als mikroskopisch kleine Kristallbüschel oder augenscheinliche Flecken oder Streifen im Quarz präsentieren.

Kakoxen versus Kakoxenit: In der Mineralogie ist häufiger die Rede von Kakoxen, Kakoxenit ist die aus dem Englischen adaptierte Schreibweise des Minerals.

Tabelle 1: Die Eigenschaften von Quarz und Kakoxenit
EigenschaftQuarzKakoxenit
Chemische Zusammensetzung SiO2Fe3+24AlO64)17(OH)12·75H2O
Mineralklasse Oxidmineralkristallwasserhaltiges Phosphatmineral
Kristallsystemtrigonal und hexagonalhexagonal
Farbe farblos, weiß, gelb, hellbraun, violettgoldgelb, orangegelb, braun
Strichfarbe weißhellgelb
Glanz glasartigseidig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend, undurchsichtigdurchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde, muscheliguneben
Spaltbarkeit unvollkommenkeine
Mohshärte 6,5 bis 73 bis 4
Dichte 2,65 g/cm³2,2 bis 3,6 g/cm3


Entstehung und Verbreitung von Kakoxenit-Quarz

Sowohl Kakoxenit als auch Quarz sind Mineralien hydrothermalen Ursprungs und weltweit an zahlreichen Vorkommen gefunden werden.


Verwendung und Bedeutung von Kakoxenit-Quarz

Kakoxenit ist aufgrund der hohen Phosphatgehalte ein schlecht zu verhüttendes Mineral, weshalb Kakoxenit-Quarz vor allem für Mineraliensammlungen von Interesse ist.
Ferner wird das Mineral als Heilstein verkauft, ohne dass die Wirkung von Kakoxenit-Quarz in klinischen Studien bewiesen werden konnte.


Tabelle 2: Die Farben bekannter Quarzmineralien
MineralFarbe
Achat weiß, grau, schwarz, orange, braun, rot und grün
Amethyst hellrosa, rotviolett und violett
Ametrin gelb und violett in einem
Aventurin braun, rot, blau und grün
Bergkristall farblos
Blauquarz hell-, mittel und dunkelblau
Citrin gelb bis orange
Eisenkiesel gelb, rotbraun oder braun
Falkenauge bläulich,dunkelgrau oder -grün
Jaspis rot, braun, gelb, grün oder gräulich
Karneol orange-rot, rot bis rotbraun 
Milchquarz weiß
Onyx schwarz und schwarz-weiß gebändert
Opal regenbogenfarben-schillernd
Prasem lauchgrün
Prasiolith lauchgrün, mittel- bis graugrün
Rauchquarz hell- bis dunkelbraun, grau und schwarz
Rosenquarz zart- über intensivrosa bis pfirsichfarben
Tigerauge  goldgelb bis goldbraun

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Quellen:

  • Blum, J. R. (1843): Die Pseudomorphosen des Mineralreichs
  • Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine: alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • www.mineralienatlas.de - Kakoxen

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