In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Wie bereits aus der Bezeichnung Amphibolit zu entnehmen ist, bezieht sich der Name auf die Zusammensetzung des Gesteins, bei der die Mineralgruppe der Amphibole überwiegt. Der Mineralname Amphibol wiederum ist griechischen Ursprungs und wird mit zweideutig übersetzt - ein Hinweis auf den vielfältigen Chemismus von Amphibolen.
Amphibolit ist es metamorphes Gestein, das im Zuge regionalmetamorpher Vorgänge gebildet wird.
Die Farbe des Gesteins kann sowohl grau, graugrün oder schwarzgrün sein, bedingt durch die basische Zusammensetzung der aufbauenden Gemengeteile. Besonders hohe Anteile an Feldspäten (Plagioklasen) führen zu einem weiß gepunkteten Aussehen des Gesteins.
Hauptsächlich besteht Amphibolit aus Amphibolen, vorrangig Hornblende, und Feldspäten, zumeist Plagioklasen, speziell Andesin. Untergeordnet können als mineralische Komponenten Pyroxene, Olivin, Pyrit, Chlorit, Epidot, Quarz, Apatit, Granat, Biotit, Titanit, Vermiculit, Magnetit und Rutil auftreten. Sind Feldspat-Minerale mit über 50 % am Mineralbestand beteiligt, handelt es sich um sog. Amphibolitgneis, bei mehr als 80 % Amphibolen wird das Gestein Amphibolschiefer genannt.
Die Korngröße des metamorphen Gesteins ist mittel- bis grobkörnig bei kristalliner bis schiefriger Textur.
Die Dichte von Amphibolit beträgt 2,7 bis 3,15 g/cm3.
Amphibolit geht aus der Metamorphose basischer Gesteine wie Dolerit, Gabbro, Basalt oder Diabas hervor. Bildungsort des Gesteins sind vorrangig Gebirge, bei denen im Bereich der Regionalmetamorphose das vorhandene Gestein unter der Wirkung von mittleren bis hohen Druck- und Temperaturverhältnissen (bis zu 10 bar und 500 bis 750 °C) umgewandelt wird.
Funde von Amphibolit in Deutschland sind im Erzgebirge, Fichtelgebirge, Spessart und Schwarzwald möglich. Weltweit dokumentiert sind Fundorte des Gesteins bspw. in Skandinavien; Gruinard Bay/Schottland; Mähren/Tschechien; Hohe Tauern/Österreich; St.-Gotthard-Massiv/Schweiz; Iran; Indien; Venezuela und Kanada.
Amphibolit ist der Verwitterung gegenüber sehr resistent. Aufgrund dessen wird das Gestein als Pflasterstein und als Schotter für Bahngleise sowie Wege genutzt. In der Innenraumgestaltung wird das geologische Material der Schiefrigkeit wegen in Form von aufgespaltenen Platten als Naturstein für Bodenbeläge oder Wandvertäfelungen verwendet.
Siehe auch:
⇒ Die Entstehung metamorpher Gesteine
⇒ Die Smaragde vom Habachtal
⇒ Der Granatglimmerschiefer vom Ötztal
Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach*
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH*
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München*
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart*
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München*
* = Affiliate Link
Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2018