Kirschsteinit
Kirschsteinit – Ein Olivinmineral
Namenspate des Minerals Kirschsteinit ist der deutsche Geologe Egon Baron von Kirschstein. Er war in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts aktiv an der Erforschung und Untersuchung des Vulkans Nyiragongo im Kongo beteiligt – dem Ort der Erstentdeckung von Kirschsteinit.
Als genaue Typlokalität gilt der Mount Saheru – der südliche Gipfel des Nyiragongo, der wiederum unweit der Stadt Gomo liegt – in dessen Krater Kirschsteinit entdeckt wurde.
Eigenschaften von Kirschsteinit
Unter dem Namen Kirschsteinit wird in der Mineralogie seit dem Jahr 1957 ein Calium-Eisensilikat definiert, das zur Olivingruppe und im Speziellen zur Kirschsteinit-Monticellit-Serie zählt.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | CaFe2+SiO4 |
Mineralklasse | Silikate
|
Kristallsystem |
|
Farbe | farblos, hellgrün |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben, muschelig-spröde |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Mohshärte | 5,5 |
Dichte | 3,434 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Kirschsteinit
Kirschsteinit entsteht im Zusammenhang mit ultramafischen magmatischen Gesteinen, d.h. Gesteinen, deren Mineralbestand zu mehr als 90 % von eisen- und magnesiumhaltigen Mineralien repräsentiert wird, wie bspw. Dunit, Pyroxenit, Peridotit oder Norit sowie Melilith-Nephelinit – dem Muttergestein in der Typlokalität in Afrika. Kirschsteinit wurde aber auch als Gemengteil bzw. mineralischer Baustein in Skarnen gefunden.
Die Vorkommen von Kirschsteinit sind mit einer Reihe von weiteren Mineralien vergesellschaftet, darunter zum Beispiel Apatit, Biotit/Glimmer, Combeit, Götzenit, Hornblende/Amphibole, Kalsilit, Klinopyroxene, Magnetit, Melilith, Nephelin, Perowskit und Sodalith.
Kirschsteinit ist ein vergleichsweise seltenes Mineral innerhalb der Olivine, das bislang in Schweden, Österreich, Frankreich, Italien, Rumänien, im Kongo, in Namibia, Südafrika, in der Mongolei, in Indien, Australien, in der Antarktis, in Brasilien, Mexiko und in den USA gefunden wurde.
Bedeutung und Verwendung von Kirschsteinit
Aufgrund der Seltenheit ist Kirscheinit hauptsächlich für die Wissenschaft interessant.
Auch interessant:
- Grandfathered Mineralien - Wenn es den Namen schon vor 1958 gab
- Micromounts - Mineralien im Kleinstformat
- Olivinsand
Quellen:
- Sahama, T. G. und Hytönen, K. (1958): Kirschsteinite, a natural analogue to synthetic iron monticellite, from the Belgian Congo. IN: Mineralogical Magazine and Journal of the Mineralogical Society
- www.mineralienatlas.de - Kirschsteinit
- www.mindat.org - Kirschsteinite