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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 12.04.2024


Forsterit

Forsterit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: forsterite | französisch: fosterite


Forsterit - Ein Olivin-Mineral

Das Mineral Forsterit wurde erstmals im Jahr 1824 am Monte Somma in Italien entdeckt und von Armand Lévy (1795 bis 1841) in seinen Ausführungen "Observations on the preceding Paper, with an Account of a new Mineral" beschrieben.
Darin erwähnt der französische Mineraloge ein glänzendes, durchsichtiges Mineral, das am Vesuv (Monte Somma-Vesuv-Komplex) entdeckt wurde "new mineral from Vesuvius", "small brilliant colourless and translucent crystals".

Als Pate für den Namen Forsterit wählte Lévy seinen englischen Kollegen Adolarius Jacob Forster (1739 bis 1806) aus, der sich um die Förderung der Mineralogie verdient gemacht hat ("I have chosen for it the name of forsterite, in honour of the late Mr. Forster, who has so much contributed to the advancement of mineralogy by his extensive connections in that branch of science").


Eigenschaften von Forsterit

Forsterit ist ein Silikatmineral mit der Zusammensetzung Mg2[SiO4] und im Speziellen ein Vertreter der Olivin-Gruppe, wo Forsterit eine Mischreihe mit Fayalit und Tephroit bildet.

Die Farbe von Forsterit variiert zwischen farblos in der Reinform und weiß, gelb, grün und grau bzw. "farblos bis blassgelb" laut Karl Haushofer (1869 bis 1946; Geograph), "weiß bis wasserhell" nach August Breithaupt (1791 bis 1873; Mineraloge) oder Forsterit zeichnet sich durch eine "lichtgrüne Farbe" aus (siehe Mierisch; 1887), wobei Eisen und Magnesium die farbgebenden Elemente sind.
Dem entsprechend lässt intensiv grüner Forsterit auf hohe Eisengehalte schließen, während gelber Forsterit mit einem hohen Magnesiumwert zu erklären ist.
Die Strichfarbe von Forsterit ist weiß, d.h., wenn Forsterit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird, erscheint ein weißer Abrieb.

Forsterit kristallisiert dem orthorhombischen Kristallsystem folgend und bildet prismatische, tafelige Kristalle, die teilweise mikroskopisch klein sind (sog. Micromounts). Die Aggregate sind körnig.

Forsterit Mineral
farbloser Forsterit (Fundort: Wannenköpfe, Micromount)

Das Olivin-Mineral Forsterit weist einen fettigen bis glasartigen Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz auf. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist gut.

Die Mohshärte von Forsterit beträgt 6 bis 7 bei einer Dichte von 3,2 bis 3,3 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Forsterit

Forsterit ist ein Mineral, das sowohl im Zusammenhang mit Gesteinen magmatischen wie auch metamorphen Ursprungs zu finden ist, daneben aber auch Bestandteil von Meteoriten, z.B. vom Typus Aubrit ist.
Vor allem die Gesteine Dunit, Marmor, Peridotit, Norit, Lamproit und Pyroxenit sind besonders forsterit-reich.

Die Vorkommen von Forsterit sind mit zahlreichen weiteren Mineralien vergesellschaftet, darunter z.B. Lasurit, Serendibit, Diopsid, Entstatit, Korund, Chromit, Spinell, Plagioklas, Calcit, Magnetit, Chlorit und Phlogopit.

Forsterit ist ein weltweit häufig verbreitetes Mineral, das u.a. in Schweden, Finnland, Dänemark, England, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Spanien, Italien, Griechenland, Türkei, Afghanistan, Pakistan, Kasachstan, Kirgistan, Russland, Ukraine, Mongolei, Marokko, Ägypten, Äthiopien, Libyen, Tansania, Südafrika, Iran, Irak, Oman, Indien, Indonesien, Myanmar, Japan, China, Neuseeland, Australien, Antarktis, Brasilien, Chile, Mexiko, Kanada sowie in den USA zu finden ist.


Verwendung und Bedeutung von Forsterit

Forsterit wird vorrangig zu Schmuck verarbeitet und kommt als Mineral für Olivinsand (Sandstrahlmittel) zum Einsatz.


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Quellen:

Mineralien-Steckbriefe