Als Geologe durfte er Napoleon Bonaparte auf seiner Ägyptischen Expedition begleiten: Déodat Dolomieu.
Déodat Dolomieu wurde am 24. Juni 1750 als Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu im französischen Dolomieu geboren.
Der Mineraloge Dolomieu war das neunte von elf Kindern einer wohlhabenden Familie und wuchs im französischen Teil der Alpen auf. Noch während seiner Jugendzeit trat Dolomieu den militärischen Dienst an.
Im Alter von 24 Jahren begann Dolomieu, Mineralogie und Geologie zu studieren. Anschließend folgten Exkursionen von 1777 bis 1783 durch Frankreich, Italien und Frankreich, bei denen er die geologischen Verhältnisse untersuchte und seine eigene Sammlung von Mineralen um einige Exponate erweiterte.
Große Bekanntheit erlangte Dolomieu mit der Entdeckung von unbekannten Gesteinen in den Stubaier Alpen. Zwischen den Ortschaften Gschnitz/Tirol und Pflersch/Südtirol war Dolomieu in den Jahren 1788 bis 1789 unterwegs. Das hier gefundene Gestein der „bleichen Berge des Brenners“ verwunderte den Geologen, da er dieses anfangs für Kalkstein hielt. Im Gegensatz zu Kalkstein zeigte das neue Gestein keine Reaktion auf kalte Salzsäure. Dolomieu analysierte das Gestein und entdeckte die Zusammensetzung: Calcium-Magnesiumcarbonat. Als Name für das Gestein schlug Dolomieu Sausurrit vor, angelehnt an den Geologen und Chemiker Nicolas-Théodore de Saussure (1767 bis 1845), der bei der Bestimmung behilflich war. Saussure lehnt ab, stattdessen wurde 1791 der Name Dolomit gewählt.
Bezugnehmend auf die Funde des Gesteins im südlichen Teil der Alpen wurde 1864 schließlich ein Gebirgszug Dolomiten genannt.
Neben seinen Exkursionen war Dolomieu auch als lehrender Professor tätig, u.a. an der École Centrale Paris und École nationale supérieure des mines de Paris.
Seinen Verdiensten in der Geologie wegen, durfte Dolomieu 1789 Napoleon Bonaparte nach Ägypten zwecks militärischer Besetzung folgen. Wie schon an anderen Stationen auch, sammelte Dolomieu in Ägypten zahlreiche Gesteine und Minerale, die heute im Pariser Muséum national d'Histoire naturelle ausgestellt sind.
Am 26. November 1801 verstarb Dolomieu mit 51 Jahren an krankheitsbedingt in Châteauneuf/Frankreich.
Auswahl der Veröffentlichungen von Dolomieu
Jahr | Titel |
1783 | Abhandlungen über das Erdbeben in Calabrien im Jahr 1783 |
1789 | Bemerkungen über die Ponza-Inseln und Verzeichnis der vulkan. Produkte des Aetna's ... nebst einer Beschreibung des Auswurfs jenes Bergs im Julius 1787 |
1802 | Über die Philosophie der Mineralogie und über das mineralogische Geschlecht. Nebst einigen Nachrichten über das Leben dieses Gelehrten |
Mehr zum Thema: Persönlichkeiten der Mineralogie, Geologie und Paläontologie
Quellen:
- www.emmet.de
- www.righi-wallisch.it
- http://zs.thulb.uni-jena.de
- www.annales.org
Letzte Aktualisierung: 24. April 2024