Albit
Albit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: albite | französisch: albite

Albit - Das schneeweiße Mineral
Der Name Albit ist seit dem Jahr 1815 ein Begriff in der mineralogischen Literatur; vorab wurde das Mineral kurze Zeit als "krummblättriger Feldspath" geführt.
Die beiden aus Schweden stammenden Chemiker Johan Gottlieb Gahn (1745 bis 1818) sowie Jöns Jakob Berzelius (1779 bis 1848) untersuchten und analysierten das bis dahin unbekannte Mineral, das erstmals in Falun/Schweden entdeckt wurde. Bei der Namensgebung bezogen sich Berzelius und Gahn auf die schneeweiße Farbe des Minerals. Albit wird vom Lateinischen albus abgeleitet und mit weißer Stein übersetzt.
Eigenschaften von Albit
Albit ist ein Silikatmineral bestehend aus NaAlSi3O8/Natrium-Aluminium-Silikat. Innerhalb der Silikate handelt es sich bei Albit um einen Vertreter der Feldspatgruppe; zugleich ist Albit das erste Glied der Plagioklas-Feldspat-Reihe. Cleavelandit, Periklin sowie der Mischkristall Oligoklas sind Varietäten von Albit.
Neben der namensgebenden weißen Farbe kann Albit auch farblos und von grauer, hellblauer, gelber, grüner oder roter Farbe sein.
Die Strichfarbe ist weiß.
Albit kristallisiert im triklinen Kristallsystem, ausgeprägt werden dicktafelige Kristalle, die auch zu Zwillingen miteinander verwachsen können. Die Aggregate von Albit sind derb und körnig.
Albit weist einen glas- bis perlmuttartigen Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig-uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Albit ist ein mittelhartes Mineral, die Mohshärte beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Mit einer Dichte von 2,5 g/cm³ ist Albit ein leichtes Mineral.

Entstehung und Verbreitung von Albit
Albit geht aus magmatischen Restschmelzen im hydrothermalen Stadium hervor und ist deshalb häufig in Gängen und Spalten von Gesteinen zu finden.
Entstehungsbedingt ist Albit als mineralischer Bestandteil zahlreicher Gesteine vertreten; vor allem helle magmatische Gesteine wie Granit, aber auch Syenit, Andesit, Rhyolith, Basalt und Diorit sind albithaltig. Albit als Gemengteil in Metamorphiten ist ebenso möglich und steht als Indikator für die Gesteinsmetamorphose im Niedrigtemperatur- und -druckbereich, so bspw. enthalten in Gneisen und Schiefern.
Albit ist kein beständiges Mineral. Im Laufe der Zeit verwittert an der Erdoberfläche befindlicher Albit zu dem Tonmineral Kaolin.
Die Vorkommen von Albit sind häufig mit Quarz, Hornblende, Muskovit und Biotit vergesellschaftet.
Albit ist ein weltweit häufig vorkommendes Mineral, das z.B. in Skandinavien; Thüringen, Erzgebirge; Tirol, Zillertal/Österreich; Graubünden, Tessin, Uri/Schweiz; Frankreich; Polen; Ukraine; Tschechien; Südtirol, Aostatal, Sizilien/Italien; Minas Gerais/Brasilien; Quebec/Kanada; Kalifornien, Alaska, New York, Virginia, Connecticut/USA gefunden werden kann.

Verwendung und Bedeutung von Albit
Albit ist als Rohstoff vor allem für die Keramikindustrie von Bedeutung, wird aber auch als Pigment in Farben und Lacken eingesetzt.
Albit, der von besonderer reiner Transparenz ist, wird mitunter zu Schmuck verarbeitet, wobei das Schleifen von Albit aufgrund der ausgeprägten Spaltbarkeit des Minerals mit einem hohen Materialverlust einhergeht.
Nachweis von Albit
In der offenen Flamme verfärbt sich Albit von weiß in gelb, schmilzt dabei aber nur schwer und ist in Säure nicht löslich.
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Quellen:
⇒ Gahn, J. G. und Berzelius, J. (1815): Untersuchungen einiger in der Nähe von Fahlun gefundener Fossilien. IN: Journal für Chemie und Physik. Band XVI
⇒ Hisinger, W. (1819): Beschreibung und Analyse des Albits. Von Hans Peter Eggertz. IN: Versuch einer mineralogischen Geographie von Schweden
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.mindat.org - albite
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