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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.08.2022


Mondlichttopas

Mondlichttopas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: moonlight topaz


Der Name Mondlichttopas umschreibt helle Topase mit einem bläulichen, rosafarbenen, violetten, grünen und gelben Farbspiel, das an die Reflexionen des Mondes erinnert.


Eigenschaften von Mondlichttopas

Mondlichttopas ist keine Varietät von Topas. Die Bezeichnung Mondlichttopas wurde im Zusammenhang mit der Schmuckbranche kreiert – genau wie die Farbgebung das Ergebnis einer künstlichen Farbbehandlung ist.

Tabelle: Die Eigenschaften von Mondlichtopas
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Al2(F,OH)2SiO4
Mineralklasse Silikatmineral
Farbe farblos, weiß mit bläulichem, rosa, grünem oder gelbem Schimmer
Strichfarbe weiß
Kristallsystemorthorhombisch
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde, muschelig
Spaltbarkeit vollkommen
Mohshärte 8
Dichte 3,53 bis 3,56 g/cm³


Herstellung von Mondlichttopas

Im Handel ist es gang und gäbe, die Farbe von Mineralien zu verbessern oder zu verändern. Die Beweggründe sind vielfältig.
Die Farbe einiger Mineralien ist nicht marktfähig, weil die Farben nicht kräftig genug oder ungleichmäßig sind. Mineralien werden auch umgefärbt, weil bestimmte Farbtöne eine hohe Nachfrage haben, die mit den natürlichen Vorkommen nicht gedeckt werden kann. Nicht zuletzt werden Mineralien eingefärbt, um neue, nie dagewesene und besondere Farben zu erzeugen.

Im Fall von Mondlichttopas kommt zur Farbveränderung das PVD-Verfahren zum Einsatz. Die Abkürzung PVD steht für physical vapour deposition – physikalische Gasphasenabscheidung. Die Grundlage von Mondlichttopas sind gelbe oder weiße Topase, die mit einer feinen Schicht aus Titan bedampft werden. Der Stein weist nach der Behandlung einen metallisch-blauen Schimmer auf, der allerdings nur oberflächlich ist.

Die PVD-Methode findet bei weiteren „Modesteinen“ wie Regenbogenbergkristall, Aqua Aura oder Mystik-Topas ebenfalls Anwendung.


Mondlichttopas, Mondstein, Regenbogenmondstein und schwarzer Mondstein

Die farbigen Lichteffekte von Mondstein, schwarzem Mondstein und Regenbogenmondstein sind im Gegensatz zu Mondlichttopasen natürlichen Ursprungs.

Hinter dem Namen schwarzer Mondstein und Regenbogenmondstein steht die Feldspatvarietät Labradorit. Mondstein ist ebenfalls ein Feldspat-Vertreter. Das gemeinsame Merkmal von Labradorit und Mondstein ist die lamellenartige Struktur der Kristalle, an denen das eintreffende Licht zerlegt wird und das silbrig-bläuliche Schimmern hervorruft. Der wesentliche Unterschied ist die Grundfarbe von Labradorit und Mondstein.
Während Mondstein farblos, weiß, gelb oder roséfarben ist, ist die Farbe von Labradorit dunkelgrau bis schwarz.


Verwendung und Bedeutung von Mondlichttopas

Mondlichttopas wird insbesondere zu Schmuck verarbeitet. Steine mit milchig-trüber Transparenz werden mit Glattschliffen wie dem Cabochonschliff versehen, bei denen das mondlichtartige Schillern am besten zur Wirkung kommt. Kristallklarer Mondlichttopas wird in Facettenschliffen gehalten.


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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

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