Mondlichttopas
Irisierender Topas
Mit dem Namen Mondlichttopas werden helle oder farblose Topase mit einem bläulichen, rosafarbenen, violetten, grünen und gelben Farbspiel beschrieben, das an die Reflexionen des Mondes erinnert.
Eigenschaften von Mondlichttopas
Auch wenn weltweit mehr als 6.000 Mineralien bekannt sind - ein Mineral mit dem Namen Mondlichttopas ist bei der International Mineralogical Association (IMA) nicht bekannt. Die Arbeit der IMA umfasst die Erfassung aller Mineralien, die bislang entdeckt wurden, einschließlich der Neuentdeckungen.
Trotz der namentlichen Verwandtschaft handelt es sich bei Mondlichttopas nicht um eine Varietät von Topas. Die Bezeichnung Mondlichttopas wurde vielmehr von der Schmuckbranche kreiert – genau wie das markante Farbenspiel das Ergebnis einer künstlichen Farbbehandlung ist.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | Al2(F,OH)2SiO4 |
Mineralklasse | Silikatmineral |
Farbe | farblos, weiß mit bläulichem, rosa, grünem oder gelbem Schimmer |
Strichfarbe | weiß |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Glanz | glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | spröde, muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Mohshärte | 8 |
Dichte | 3,53 bis 3,56 g/cm³ |
Herstellung von Mondlichttopas
Dass die Farbe von Mineralien nachträglich verbessert oder verändert wird, ist gang und gäbe. Die Gründe dafür sind genauso verschieden wie die angewandten Praktiken.
Bei einigen Mineralien ist die Farbe nicht verkaufsfähig, weil die Farben nicht intensiv genug ist oder ungleichmäßig erscheint. Mineralien werden auch umgefärbt, weil bestimmte Farbtöne eine hohe Nachfrage haben, die mit den natürlichen Vorkommen nicht gedeckt werden kann. Nicht zuletzt werden Mineralien eingefärbt, um neue, nie dagewesene und besondere Farben zu erzeugen.
Im Fall von Mondlichttopas die Farbe bzw, Optik mit dem PVD-Verfahren verändert. Die Abkürzung PVD steht für physical vapour deposition – physikalische Gasphasenabscheidung. Die Grundlage von Mondlichttopas sind gelbe oder weiße Topase, die mit einer feinen Schicht aus Titan bedampft werden. Der Stein weist nach der Behandlung einen metallisch-blauen Schimmer auf, der allerdings nur oberflächlich ist.
Aus diesem Grund erfolgt das PVD-Verfahren nach dem Schleifen der Rohsteine. Mit dem Schleifen würde die farbgebende Schicht absplittern oder abgetragen werden.
Die PVD-Methode findet aber nicht nur bei Mondlichttopas Anwendung, auch andere „Modesteinen“ wie Regenbogenbergkristall, Aqua Aura oder Mystik-Topas werden via PVD farblich verändert.
Mondlichttopas, Mondstein, Regenbogenmondstein und schwarzer Mondstein
Die farbigen Lichteffekte von Mondstein, schwarzem Mondstein und Regenbogenmondstein sind im Gegensatz zu Mondlichttopasen natürlichen Ursprungs.
Hinter dem Namen schwarzer Mondstein und Regenbogenmondstein steht die Feldspatvarietät Labradorit. Mondstein ist ebenfalls ein Feldspat-Vertreter. Das gemeinsame Merkmal von Labradorit und Mondstein ist die lamellenartige Struktur der Kristalle, an denen das eintreffende Licht zerlegt wird und das silbrig-bläuliche Schimmern hervorruft. Der wesentliche Unterschied ist die Grundfarbe von Labradorit und Mondstein.
Während Mondstein farblos, weiß, gelb oder roséfarben ist, ist die Farbe von Labradorit dunkelgrau bis schwarz.
Verwendung und Bedeutung von Mondlichttopas
Mondlichttopas wird hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet. Steine mit milchig-trüber Transparenz werden mit Glattschliffen wie dem Cabochonschliff versehen, bei denen das mondlichtartige Schillern am besten zur Wirkung kommt. Kristallklarer Mondlichttopas wird in Facettenschliffen gehalten.
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Quellen:
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH