Cinnabarit
Cinnabarit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: cinnabar | französisch: cinabre

Cinnabarit, Zinnober und Mercurblende
Der Name Cinnabarit stammt ursprünglich aus dem Persischen und wird mit Drachenblut übersetzt - bezugnehmend auf die intensive rote Farbe des Minerals.
Den Namen Cinnabarit hat der deutsche Mineraloge Carl Friedrich Naumann (1797 bis 1873) im Jahr 1855 geprägt, der Cinnbarit als eines der Minerale der "Mercurhaltigen Blenden" aufführt.
Das Synonym Zinnober hingegen geht auf den deutschen Mineralogen Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) zurück.
Eigenschaften von Cinnabarit
Cinnabarit ist ein Vertreter der Mineralklasse der Sulfide bestehend aus HgS, von Naumann 1855 auch als Mercurblende bezeichnet (Mercur = Quecksilber).
Die Farbe des quecksilberhaltigen Minerals variiert zwischen rot, rotbraun, grau bis rotschwarz.
Die Strichfarbe von Cinnabarit ist dunkelrot.
Cinnabarit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem. Die Kristalle des Minerals sind prismatisch, rhomboedrisch oder tafelig; teilweise auch zu Zwillingen, insbesondere Durchkreuzungszwillingen, miteinander verwachsen. Die Aggregate des Minerals sind körnig, massig oder krustenartig.
Cinnabarit ist von durchsichtiger bis undurchsichtiger Transparenz, der Glanz kann matt, metallisch sowie diamantartig sein. Der Bruch ist muschelig bis uneben, auch splittrig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Cinnabarit ist ein weiches Mineral: die Mohshärte beträgt 2 bis 2,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) – vergleichbar mit Silber, bei einer Dichte von 8 bis 8,2 g/cm3.
Cinnabarit - Unsere Empfehlungen*
Entstehung und Verbreitung von Cinnabarit
Cinnabarit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, kristallisiert aus Lösungen bei Temperaturen unterhalb von 400 °C aus.
Entsprechende Cinnabarit-Vorkommen befinden sich deshalb vorzugsweise in Vulkangebieten und in der Umgebung von heißen Quellen bzw. Thermalquellen sowie in Gängen, auch in metamorphen Gesteinen und Sedimentgesteinen.
Begleitet werden die Funde von Cinnabarit von weiteren Mineralen, wie bspw. Baryt, Pyrit, Quecksilber, Quarz, Calcit, Realgar, Opal, Markasit, Chalkopyrit und Antimonit.
Farblich besteht Ähnlichkeit mit Krokoit, Rutil, Realgar und Proustit.
Abbauwürdige Mengen des wirtschaftlich bedeutenden Minerals wurden unter anderem in Schweden; Schottland; England; Wales; Greiz, Sauerland, Siegerland, Bad Ems, Eifel, Hunsrück, Saarlouis, Odenwald, Calw, Wittichen und Oberwolfach/Deutschland; Schweiz; Brixlegg, Saalfelden, Hohe Tauern, Karnische Alpen, Graz, Niedere Tauern, Fischbacher Alpen und Industrieviertel/Österreich; Spanien; Italien; Slowenien; Tschechien; Slowakei; Ungarn, Russland; Mazedonien; Türkei; Georgien; Usbekistan; Kirgisien; Marokko; Namibia; Südafrika; Iran; Pakistan; Tibet; China; Japan; Philippinen; Australien; Neuseeland; Chile; Bolivien; Mexiko und in den USA beschrieben.
Bedeutung und Verwendung von Cinnabarit
Aufgrund der 87 %-igen Quecksilbergehalte ist Cinnabarit für die Gewinnung als des Minerals Quecksilber von Bedeutung. In der Vergangenheit wurde Cinnabarit als Pigment unter dem Namen Zinnrot, Chinesisch Rot, Vermillion, Cinnabar oder Bergzinnober gehandelt.
© www.steine-und-minerale.de | Alle Inhalte - Texte und Bilder - sind urheberrechtlich geschützt. Keine Verwendung ohne vorherige schriftliche Genehmigung.
Auch interessant:
⇒ Zinnober reden/machen - Von der Idee, Gold herzustellen und Unsinn
⇒ Pigeon Blood Ruby - Taubenblutroter Rubin
⇒ Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Quellen:
⇒ Naumann, C. F. (1855): Elemente der Mineralogie
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.mindat.org - cinnabar
* Affiliate Link, d.h. beispielhafte Links, die zum Partnerprogramm von Amazon führen und bei erfolgreichem Verkauf mit einer Provision vergütet werden, ohne dass für Sie Mehrkosten entstehen.