Tashmarin-Diopsid
Tashmarin-Diopsid - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: Tashmarine diopside
Tashmarin-Diopsid - Diopsid aus dem Tian Shan
Auch wenn das Mineral Diopsid schon seit mehr als 300 Jahren als Eintrag in Mineralogiebüchern gelistet ist, wurden Tashmarin-Diopsidkristalle erst im Juni 2002 auf der weltgrößten Schmuckmesse der Welt, JCK, präsentiert.
Die Heimat des Tashmarin-Diopsids liegt im Tian Shan-Gebirge, dessen Ausläufer sich über China, Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan sowie die autnome Provinz Xinjiang erstrecken.
Als Typlokalität - Ort der Erstentdeckung - des Minerals gilt die Stadt Taschkent, Hauptstadt von Usbekistan. Weitaus größere Mengen werden jedoch in Xinjiang abgebaut.
Der Name Tashmarin-Diopsid ist ein Verweis an die Herkunft des Minerals: Taschkent, bezieht sich aber auch auf die Vokabel für Stein, die in vielen Sprachen, die im Tian Shan gesprochen werden, mit Tash übersetzt wird.
Wie die Eigentümer der Tashmarin-Hauptmine betonen, spielt der Name aber auch an die alten Handelsbeziehungen zwischen Zentralasien und Europa an; im Konkreten ist die Seidenstraße, gemeint, nur dass das Handelsgut aus Edelsteinen besteht: "tribute to ´Gem´s east-meets-west-origin´".
Die Eigenschaften von Tashmarin-Diopsid
Tashmarin-Diopsid ist aus der Sicht der Mineralogie keine Varietät des Minerals Diopsids, sondern ein eingetragener Markenname bzw. die Handelsbezeichnung für Diopsid, der Xinjiang abgebaut wird.
Das Mineral Diopsid wiederum ist ein Vertreter der Pyroxen-Gruppe, zu der unter anderem auch die Mineralien Augit, Spodumen, Ägirin und Jadeit zählen.
Eigenschaft | Beschreibung | ||||||||||||||||
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Chemische Zusammensetzung | CaMgSi2O6 | ||||||||||||||||
Mineralklasse | Silikatmineral | ||||||||||||||||
Kristallsystem |
Farbe | Strichfarbe | weiß | Glanz | glasartig | Transparenz | | Bruch | uneben, muschelig | Spaltbarkeit | vollkommen | Mohshärte | 5,5 bis 6,5 | Dichte | 3,27 bis 3,38 g/cm³ | |
Entstehung und Verbreitung
→ Siehe Entstehung von Diopsid
Auch wenn Tashmarin-Diopsid zunächst in Usbekistan gefunden wurde, liegen die Hauptvorkommen von Tashmarin-Diopsid in Xinjiang.
Bedeutung und Verwendung
Seit der Entdeckung in den frühen 2000er Jahren hat sich das grüne Mineral einen Namen in der Schmuckbranche gemacht. Der Großteil aller Kristalle ist von lupenreiner Qualität und strahlendem Gelbgrün - ein Farbton beinahe wie Peridot.
Was den Stein besonders macht, sind drei Faktoren:
- die Seltenheit der Vorkommen im Tian Shan-Gebirge
- die Naturbelassenheit der Kristalle; keine Korrektur von Farbe oder Reinheit
- die Größe der Kristalle, die zwischen 0,5 bis 50 Karat liegt; der größte Tashmarin-Diopsid brachte 70,56 Karat auf die Waage
Um die Schönheit von Tashmarin-Diopsid zu betonen, werden die Steine vorrangig mit Facettenschliffen (z.B. Rundschliff, Ovalschliff, Kissenschliff/Cushion Cut) versehen, die durch das Spiel des Lichts an den Facetten die verschiedenen Nuancen der goldgrünen Farbe zum Vorschein bringen.
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Quellen:
⇒ Shor, Q. und Quinn, E. (2002): “Tashmarine”: Diopside from Central Asia. IN: Gems & Gemology, Fall 2002
⇒ https://columbiagemhouse.com - Tashmarine
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - Tashmarine