Violan
Violan - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: violane
Violan - Veilchenblaue Varietät von Diopsid
Die Erstbeschreibung des Minerals Violan stammt aus dem Jahr 1838 und geht auf Johann Friedrich August Breithaupt (1791 bis 1873) zurück.
In seinen Ausführungen "Bestimmung neuer Mineralien" begründet der deutsche Mineraloge den Namen Violan folgendermaßen: "von der ausgezeichnet und intensiv violblauen Farbe des Minerals hergenommen", wobei der Name eine Anspielung an die botanische Bezeichnung von Veilchen - Viola ist.
Eigenschaften von Violan
Violan ist die manganhaltige Varietät des Minerals Diopsid; aufgrund der Mangangehalte wird Violan mitunter auch als Mangandiopsid oder manganhaltiger Diopsid bezeichnet. In der Formel zur Zusammensetzung von Violan (CaMgSi2O6) wird Mangan nicht aufgeführt. Weiter aufgeschlüsselt wird Violan der Mineralklasse der Silikate und innerhalb derer der Pyroxengruppe zugeordnet.
Violett ist die namensgebende Farbe von Violan, wobei das helle bis dunkle Violett auch ins Rötliche oder Blaustichige gehen kann, teilweise ist die Farbe auch von weißen Adern, fast marmoriert wirkend, durchzogen.
Die Strichfarbe ist trotz der Violettfärbung des Silikatminerals weiß.
Violan kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet kurzprismatische Kristalle sowie derbe bis körnige Aggregate aus.
Der Glanz des violetten Minerals variiert zwischen matt und glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch von Mineral ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Violan weist eine Mohshärte von 5,5 bis 6,5 auf und zählt damit zu den mittelharten Mineralen. Das spezifische Gewicht von Violan beträgt 3,27 bis 3,38.
Entstehung und Verbreitung von Violan
Violan ist ein Mineral, das unter metamorphen Bedingungen entsteht. Calcium-, magnesium- und manganhaltige Gesteine werden im Zuge der Aufschmelzung durch Kontaktmetamorphose (bspw. Infolge aufsteigender Magmen) oder Regionalmetamorphose (z.B. durch Gebirgsbildung, Erdbeben) sowie die anschließende Rekristallisation umgebildet, sodass „neue“ Gesteine und Minerale entstehen; darunter auch Violan.
Solche Bedingungen sind nur an wenigen Orten der Erde gegeben, weshalb Violan als ein Mineral von hoher Seltenheit gilt. Neben der Typlokalität – dem Ort des ersten datierten Fundes – in der Prabornaz-Mine im italienischen Aostatal wurden weitere Vorkommen in auf den Kykladen in Griechenland sowie in Kalifornien/USA beschrieben.
Verwendung und Bedeutung von Violan
Bedingt durch die Tatsache, dass Violan eine ">Seltenheit ist, ist das violette Mineral ein begehrtes Mineral für Mineraliensammlungen. Vereinzelt wird Violan auch zu Schmuck verarbeitet.
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Quellen:
⇒ Breithaupt, A. (1838): Violan. IN: Journal für Chemie und Physik. Band 85
⇒ Kobell, F. v. (1853): Die Mineral-Namen und die mineralogische Nomenklatur
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - Violane