Diaspor
Diaspor - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: diaspore | diaspore
Der Name Diaspor geht auf René-Just Hauy (1743 bis 1822). Der französische Mineraloge bezog sich 1801 bei der Namensfindung auf die Eigenschaft von Diaspor beim Erhitzen in viele kleine Kristallbruchstücke zu zerbersten bzw. zerspringen. Wortwörtlich wird der aus dem Griechischen stammende Name Diaspor mit zerstreuen übersetzt.
Eigenschaften von Diaspor
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | AlO(OH) |
Kristallsystem | orthorhombisch
|
Mineralklasse | Hydroxide |
Farbe | hellgrün, gelbgrün, rosa, hellbraun, beige |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig bis perlartig auf Spaltflächen |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | spröde, muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Mohshärte | 6,5 bis 7 |
Dichte | 3,3 bis 3,5 g/cm³ |
Diapsor und Zultanit
Unter dem Namen Zultanit wurde 2005 ein in der Türkei abgebautes Mineral vorgestellt, das von besonders hoher Reinheit ist und dessen weiteres Merkmal der auffällige Farbwechsel von hell- bis gelbgrün im Sonnenlicht und rosa bis hellbraun unter Kunstlicht ist.
Diaspor-Kristalle mit derartigen Eigenschaften wurden bislang ausschließlich in der Türkei entdeckt und zu hohen Preisen gehandelt. Aufgrund von Namensrechtunstimmigkeiten ist Zultanit seit 2012 unter dem Handelsnamen Csarite bekannt.
Entstehung und Verbreitung von Diaspor
Diaspor entsteht unter hydrothermalen sowie unter metamorphen Bedingungen (Näheres: Die Entstehung von Mineralien). Vor allem aluminiumreiche Gesteine, deren Mineralbestand im Zuge der Kontaktmetamorphose verändert wurde, sind Diaspor-reich.
Die Vorkommen von Diaspor sind u.a. mit Calcit, Chlorit, Spinell, Kyanit/Disthen, Magnetit, Korund und Serpentin vergesellschaftet.
Auch wenn es weltweit zahlreiche Fundorte von Diaspor gibt, gilt das Mineral aufgrund der absoluten Menge als seltenes Mineral. Bedeutende Diaspor-Vorkommen befinden sich bspw. in Norwegen, Schweden, Frankreich, Schweiz Österreich, Deutschland, Slowakei, Italien, Spanien, Bulgarien, Ungarn, Russland, Kasachstan, Türkei, Madagaskar, Indonesien, Myanmar, China, Japan, Australien, Anarktis, Argentinien, Chile, Kanada sowie in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Diaspor
Bedingt durch die Seltenheit ist Diaspor weniger von wirtschaftlichem Interesse. Diaspor, der das Gemengteil im Gestein Bauxit vorhanden ist, wird mitunter als Erz zur Gewinnung von Aluminium abgebaut.
Teilweise werden die Kristalle auch zu Schmuck verarbeitet.
Nachweis von Diaspor
Beim Erhitzen wird in den Kristallen gebundenes Kristallwasser freigesetzt; gleichzeitig ist das Zerbersten des Minerals zu beobachten. In Säuren ist Diaspor nicht löslich.
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Quellen:
⇒ Haüy, R. J. (1801): Diaspore. IN: Traité de Minéralogie
⇒ Newmann GG, Renée (2016): Gemstone Buying Guide, International Jewelry Publications,U.S.
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
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⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ www.mindat.org - Diaspore