Kämmererit
Kämmererit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: chromium-bearing clinochlore, chrome-clinochlore
Kämmererit – Purpurfarbener Klinochlor
Namenspate des Minerals Kämmererit ist der Geologe August Alexander Kämmerer (1789 bis 1858), wobei der Name den Mineralogen Nils Gustaf Nordenskiöld (1792 bis 1866) und Franz von Wörth (1786 bis 1856) zu verdanken ist.
Eigenschaften von Kämmererit
Das Mineral Kämmererit ist ein Silikatmineral, das im Speziellen zur Chloritgruppe zählt und innerhalb der Chlorite eine Varietät von Klinochlor ist.
Die Farbe von Kämmererit reicht von rötlichen Nuancen bis hin zum
Die Kristalle von Kämmererit beschrieb Hermann als „sechsseitge Tafeln oder in doppelten sechseckigen Pyramiden“ ausgebildet, wobei die Kristalle eine Streifung aufweisen und von biegsamer Duktilität sind, aber leicht zerbrechen.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | Mg5(Al,Cr)2Si3O10(OH)8 |
Mineralklasse | Silikate |
Kristallsystem |
|
Farbe | rötlich, rosa- bis pinkfarben, teilweise auch violett |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig; perlmuttartig auf frischen Spaltflächen und matt auf körnigen Aggregaten |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Mohshärte | 2 bis 2,5 |
Dichte | n.n. |
Entstehung und Verbreitung von Kämmererit
Kämmererit ist ein Mineral metamorphen Ursprungs, das im Zuge der Konktaktmetamorphose entsteht und an den jeweligen Fundorten unter anderem mit Brucit, Calcit, Chromit, Dozyit, Hydroxylapatit, Klinochlor, Palygorskit, Redledgeit, Talk und Uwarowit/Granat vergesellschaftet ist.
Die weltweiten Vorkommen des seltenen Minerals beschränken sich neben der Typlokalität in Baranovskaya im Ural in Russland auch auf einige, wenige Fundorte in Norwegen, Finnland, Schottland, Frankreich, Willrth/Deutschland, Obersäss/Schweiz, Mittersill, Lobminggraben, St. Marein-Feistritz, Knittelfeld/Österreich, Polen, Italien, Bulgarien, Griechenland, Türkei, Pakistan, China, Japan, Philippinen, Australien, Brasilien, Kanada und in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Kämmererit
Aufgrund der Seltenheit ist Kämmererit nur für Mineraliensammlungen und die Wissenschaft interessant.
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Quellen:
- Pott, G. E. (1842): Erwähnung Kämmerit am 5. April 1841 in der Akademie der Wissenschaften Helsingsfors. | Schriften der in St. Petersburg gestifteten Russisch-kaiserlichen Gesellschaft für die gesammte Mineralogie
- Wörth, F. und Nordenskiöld, N. G. (1843): Der Kämmererit, eine neue Mineral-Gattung. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
- Hermann, R. (1851): Untersuchungen über die Glimmer und Cordierite, besonders über: Manzoit, Chloritoid, Perlglimmer, Kämmererit, Rhodochrom, Baltimorit und Chromchlorit. IN: Berg- und hüttenmännische Zeitung
- Kokscharow, N. (1866): Ueber den Kämmererit. IN: Materialien zur Mineralogie Russlands
- Tschermak, G. (1891): Die Chloritgruppe. IN: Sitzungsberichte der Kaiserlichen Wissenschaftlichen Akademie. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe
- Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke
- www.mineralienatlas.de - Kämmererit
- www.mindat.org - Chromium-bearing Clinochlore