Halloysit
Halloysit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: halloysite
Halloysit - Ein Tonmineral
Namenspate des Minerals Halloysit ist der belgische Geologe Jean Baptiste Julien d´Omalius d´Halloy (1783 bis 1875), auf den die Entdeckung zurückgeht. Die Erstbeschreibung wiederum wurde im Jahr 1826 von Pierre Berthier (1782 bis 1861, französischer Mineraloge und Geologe) unter dem Titel "Analyse de l´Halloysite" veröffentlicht.
Eigenschaften von Halloysit
Halloysit zählt mit der chemischen Zusammensetzung Al2Si2O54 zur Mineralklasse der Silikate. Innerhalb der Silikatminerale ist Halloysit ein Vertreter der Schichtsilikate (Phyllosilikate) und gehört im Besonderen zur Gruppe der Tonminerale. Zudem ist Halloysit namensgebendes Mineral der Halloysit-Gruppe, die aus den Mineralen Halloysit-7Å, Halloysit-10Å und Hisingerit besteht.
Reiner Halloysit ist von weißer Farbe; Verunreinigungen können das Tonmineral gelblich, hellbraun, grünlich, gräulich, bläulich oder rötlich färben.
Die Strichfarbe ist weiß.
Halloysit kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet lamellenartige, spatige Kristalle. Die entsprechenden Aggregate sind erdig oder knollenförmig.
Der Glanz von Halloysit ist matt, teilweise auch wachsartig bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit fehlt.
Halloyisit ist ein sehr weiches Mineral mit einer Mohshärte von 1 bis 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Die Dichte beträgt 2,55 bis 2,65 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Halloysit
Halloysit ist wie für Tonminerale üblich ein Sekundärmineral, das aus der Verwitterung oder hydrothermalen Umwandlung anderer Minerale oder Gesteine hervorgeht. Im Fall von Halloysit sind es vulkanische Gläser wie Bims oder die mineralischen Komponenten von Granit wie Feldspate und Glimmerminerale.
Abhängig vom jeweiligen Fundort ist Halloysit unter anderem mit Allophan, Alunit, Atacamit, Azurit, Calcit, Chrysokoll, Libenthenit, Kaolinit, Malachit, Pseudomalachit, Konichalcit, Olivenit und Quarz vergesellschaftet.
Bedeutende Halloysit-Vorkommen befinden sich zum Beispiel in Südnorwegen; Västerbotten/Schweden; Halbinsel Kola, Nordkaukasus/Russland; Irland; Wales; Cornwall/England; Belgien; Wülfrath, Sauerland, Eifel, Kamsdorf, Ehrenfriedersdorf, Oberwolfach/Deutschland; Delémont/Schweiz; Leoben, Bad Radkersburg, Pauliberg/Österreich; Bratislava, Banská Stiavnica, Košice und Prešov/Slowakei; Ungarn; Rumänien; Genova, am Somma-Vesuv-Komplex, Insel Elba/Italien; Kasachstan; China; Japan; Südostaustralien; Nordinsel von Neuseeland; Chile; Argentinien; Bolivien; Peru sowie in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Halloysit
Halloysit ist ein aluminiumhaltiges Mineral, das zur Gewinnung von Aluminium abgebaut wird.
Nachweis von Halloysit
Wird Halloysit erhitzt, gibt das Mineral Wasser ab, kann reversibel wieder aufgenommen werden.
Auch interessant:
Quellen:
- Berthier, P. (1826): Analyse de l´Halloysite. IN: Annales de Chimie et de Physique
- Andrae, C. J. (1864): Halloysit. IN: Lehrbuch der gesammten Mineralogie
- Klockmann, F. (1892): Halloysit. IN: Lehrbuch der Mineralogie für Studirende und zum Selbstunterricht
- Altaba, M. F. und G. Tanelli (1995): Wissen heute auf einen Blick - Mineralogie. Neuer Kaiser Verlag GmbH, Klagenfurt
- Okrusch, M. und Matthes, S. (2010): Mineralogie Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- Blume, H.-P., Welp, G., Brümmer, G. W., Thiele-Bruhn, S., Horn, R., Tippkötter, R., Kandeler, E., Kögel-Knabner, I., Kretzschmar, R., Stahr, K. und Wilke, B.-W. (2016): Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- www.mindat.org - Halloysite