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Creedit

Creedit Mineral
Das Mineral Creedit

Creedit und Belyankit

Von der Entdeckung des Minerals Creedit wurde erstmals im Jahr 1916 berichtet, nachdem ein Jahr zuvor auf der Abraumhalde nahe Wagon Wheel Gap ein bis dato unbekanntes Mineral entdeckt wurde. Untersuchungen bestätigten, dass das Mineral mit dieser chemischen Zusammensetzung bislang nicht gelistet war, weshalb das Mineral in Anlehnung an die Typlokalität – die nahe gelegene Stadt Creede in Colorado/USA – den Namen Creedit erhielt.

Creedit Kristalle
Kristalle des Minerals Creedits

1950 wurde in Kasachstan ebenfalls ein vermeintlich neues Mineral entdeckt, das sich später jedoch als Creedit herausstellte und in der ältereren Literatur unter dem Eintrag Belyankit – benannt nach dem russischen Wissenschaftler Dmitrii Stephanovich Belyankin (1876 bis 1953) – zu finden ist. Auf Beschluss der International Mineralogical Association wurde der Name 1954 zugunsten der Bezeichnung Creedit wieder aufgegeben


Eigenschaften von Creedit

Larsen und Wells beschrieben Creedit 1916 als ein Fluorid-Sulfat, das in der Typlokalität farblos oder von weißer Farbe ist, wobei die gefundenen Kristalle selten größer als 5 mm waren. Seit der Entdeckung wurden weitere Creedit-Vorkommen aufgepürt, die zeigen, dass die Größe einzelner Creedit-Kristalle auch im Zentimeter-Bereich liegen kann und die Farbe zudem auch orange, hellviolett bis bläulich sein kann. Die Ursache der jeweiligen Farben beruht sowohl auf Fehlern im Kristallgitter, die weiße und farblose Kristalle erzeugen, während Beimengungen von Fremdelementen in den Kristalle der Grund für die Farbigkeit von Creedit sind.

Tab. 1: Die Eigenschaften von Creedit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Ca3Al2(SO4)(F,OH)10·2H2O
Mineralklasse Halogenide
Kristallsystem
  • monoklin
  • primatische und nadelige Kristalle
  • radialstrahlige, körnige Aggregate
Farbe farblos in der Reinform, pastellviolett, orange oder weiß durch Fremdbeimengungen oder bei polykristallinem Habitus
Strichfarbe weiß
Glanz halbmetallisch
Transparenz durchsichtig bis durchscheinendurchsichtig bis durchscheinend
  • farblose Kristalle sind höchst durchsichtig, mit Färbung der Kristalle einhergehend abnehmende Transparenz; teilweise gefrostete Optik
  • Bruch muschelig
    Spaltbarkeit vollkommen
    Mohshärte 4
    Dichte 2,71 bis 2,73 g/cm³


    Entstehung und Verbreitung von Creedit

    Die Vorkommen von Creedit stehen im Zusammenhang mit hydrothermal überprägten Fluorit-Lagerstätten, die unter anderem mit Allophan, Aurichalcit, Baryt, Brochantit, Cuprit, Cyanotrichit, Fluorit, Gearksutit, Hemimorphit, Hydrozinkit, Limonit, Linarit, Pyrit, Smithsonit, Spangolith und Woodwardit sowie Quarz (Chalcedon und Opal) vergesellschaftet sind.

    Creedit Nahaufnahme
    Nahaufnahme eines Creeditminerals (Fundort: La Navidad, Mexiko)
    Aufgrund der weltweit wenigen Vorkommen wird Creedit als seltenes Mineral eingestuft, das zum Beispiel in Frankreich, Italien, Griechenland, Kasachstan, Tadschikistan, Südafrika, China, Argentinien, Bolivien, Mexiko und in den USA gefunden wird.


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    Quellen:

    Autor: (steine-und-minerale.de)

    Letzte Aktualisierung: 11.03.2025

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