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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 26.03.2024


Clintonit

Clintonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: clintonite


Clintonit, Seyberit und Chrysophan

Namenspate des Minerals Clintonit ist der US-amerikanische Politiker und frühere Gouverneur des Bundesstaates New York DeWitt Clinton (1769 bis 1828).
Dass das Mineral eng mit New York verbunden ist, beweist der Ort der Erstentdeckung, die sogenannte Typlokalität, die sich in Amity nahe Warwick im Südosten von New York befindet.
Auch wenn das Mineral bereits im Jahr 1828 von dem Geologen William Mather entdeckt wurde, erhielt das Mineral in Anspielung an den Fundort zunächst den Namen Warwickit, bis es 1843 in Clintonit umgetauft wurde.

Aber auch in Europa war Clintonit zu dieser Zeit bekannt. Der Mineraloge August Breithaupt (1791 bis 1873) führte zunächst den Namen Chrysophan ein, parallel wurde dasselbe Mineral in der Literatur unter dem Begriff Seybertit - in Gedenken an den Chemiker Adam Seybert (1773 bis 1825) - gelistet.


Eigenschaften von Clintonit

Clintonit ist mit der Zusammensetzung Ca(Mg,Al)3(Al3Si)O10(OH)2 ein Silikatmineral, ein sog. Schichtsilikat, das ferner der Gruppe der Glimmerminerale bzw. den Sprödglimmern zugeordnet wird.

Clintonit kann sowohl farblos wie auch von grüner, gelber oder rötlicher bis kupfergleicher Farbe sein. Die Strichfarbe ist weiß.

Clintonit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle sind tafelig bei schuppigen, blättrigen oder massigen Aggregaten.

Clintonit weist Glas- bis Perlmuttglanz auf - daher auch ein weiteres Syonym: rhomboedrischer Perlglimmer, auf frischen Bruchflächen kann der Glanz auch wachsartig sein, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch ist uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mohshärte von Clintonit beträgt 4 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 3,1 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Clintonit

Clintonit entsteht unter metamorphen Bedingungen (siehe: Entstehung von Mineralen), insbesondere in kontaktmetamorphen Marmoren wurde das Mineral beobachtet.

Begleitet werden die Vorkommen von Clintonit unter anderem von Talk, Dolomit, Calcit, Quarz, Chlorit, Phlogopit, Grossular, Vesuvianit und Spinell.

Clintonit ist nicht sehr häufig verbreitet. Nennenswerte Fundorte befinden sich z.B. in Schweden, Frankreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Italien, Griechenland, Russland, China, Japan, Chile und in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Clintonit

Im Vergleich zu anderen Glimmermineralen wie Biotit oder Muskovit kommt Clintonit nicht sehr oft vor, weshalb das Mineral nicht von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Breithaupt, A. (1832): Chrysophan. IN: Vollständige Charakteristik des Mineral-Systems
⇒ Annalen der Pharmacie (1834): Mineralogische Merkwürdigkeiten. Seybertit
⇒ Glocker, E. F. (1835): Chrysophan, Pyrargillit, Thuringit. IN: Mineralogische Jahreshefte
⇒ Beck, L. C. (1842): Clintonite. IN: Mineralogy of New-York: Economical mineralogy
⇒ Mather, W. W. (1843): Geology of New York
⇒ Naumann, C. F. und Zirkel, F. (1877): Clintonit. IN: Elemente der Mineralogie
⇒ Hintze, C. (1897): Clintonit. IN: Handbuch der Mineralogie. Silicate und Titanate
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
www.mindat.org - clintonite

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