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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 17.03.2022


Gabbro

Gabbro - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: gabbro | französisch: gabbro


Gabbro Foto
Gabbro

Gabbro - Pendant zum Basalt

Der Name Gabbro steht für den Ort, an dem Funde das Gestein Gabbro zum ersten Mal beschrieben wurden.
Gabbro liegt in der Region Umbrien in Italien und fand im Jahr 1768 erstmals unter dem Titel "Osservazioni sulla Pietra della Gabbro, sul Talco, sul Serpentino, sull´Amiante, e sul Galattite" Erwähnung in den Aufzeichnungen des italienischen Naturforschers Giovanni Targioni Tozzetti (1712 bis 1783).


Eigenschaften von Gabbro

Definition: Gabbro ist ein magmatisches Gestein intrusiver Herkunft (Äquivalent zum extrusiven Basalt) oder wie die Geologen Senft et al. 1893 schreiben, ist Gabbro ein "granitähnlich-körniges Gemenge von weißem oder bläulichem Labrador (bisweilen auch Saussurit) und graugrünem oder braunem, auf den Spaltflächen perlmutterartig-metallisch glänzenden Diallag oder statt dessen mit grasgrünem, perlmutterglänzende, Smaragditkörnern".

Als Haupgemengteil sind an der mineralischen Zusammensetzung von Gabbro hauptsächlich Plagioklasfeldspäte, v.a. Bytownit und Labradorit vertreten.
Untergeordnet enthält Gabbro als Nebengemengteile mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent die Minerale Hornblende, Olivin, Biotit, Klinopyroxene wie Augit und Diopsid, Enstatit/Orthopyroxene, Pyrit und Magnetit, wobei nach der Analyse eines Gabbro-Dünnschliffs von Hagge 1871 zeigte sich "unter dem Mikroskop viel Feldspat und Serpentin umgebener Olivin".

Die verschiedenen Varietäten von Gabbro werden in Anlehnung an mengenmäßig hervortretende Gemengteile im Gestein benannt.

  • Troktolith oder auch Forellenstein weist viel Olivin auf
  • Norit ist geprägt durch höhere Gehalte an Plagioklasen und Orthopyroxenen.

Gabbro ist ein basisches Gestein, dessen Farbe entsprechend dunkel ist: grau bis schwarz, mit grünlichen oder bläulichen Reflexen auf der Gesteinsoberfläche.

Das Gefüge des Gesteins ist grobkörnig, die Gemengteile sind richtungslos kompakt angeordnet.
Mitunter kann das Aussehen von Gabbro Gneis ähneln, wie beim lagigen Gabbro, bei dem durch gravitative Entmischung der Gesteinsschmelze schwere, dunklere und leichtere, hellere Minerale abwechselnd in Lagen auskristallisierten.


Gabro - Mineral und Kristalle
Gabbro

Entstehung und Verbreitung von Gabbro

Gabbro entsteht durch die Abkühlung magmatischer Intrusionen in der Erdkruste.
Entsprechend häufig kommt Gabbro deshalb in Gängen, Stöcken und Dykes vor.

Bedeutende Vorkommen von Gabbro befinden sich in Sudbury, Ontario/Kanada; Kalifornien, Montana/USA; Argentinien; Grönland; Skandinavien; Harz, Odenwald, Hoher Bogen, Schwarzwald/Deutschland; Insel Skye/Schottland; England; Wallis/Schweiz; Transvaal/Südafrika und Indien.


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Bedeutung und Verwendung von Gabbro

Aufgrund des Vorhandenseins von Platin, Silber, Kupfer, Nickel, Chrom und Titan im Gestein ist Gabbro ein begehrter Rohstoff zur Gewinnung der genannten Metalle.
Anderweitig wird Gabbro, bedingt durch die Verwitterungsstabilität, als Schotter und zur Fassadenverkleidung eingesetzt.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Tozzetti, G. T. (1768): Osservazioni sulla Pietra della Gabbro, sul Talco, sul Serpentino, sull´Amiante, e sul Galattite. IN: Relazioni d'alcuni viaggi fatti in diverse parti della Toscana. Tomo secondo
⇒ Hagge, R. (1871): Mikroskopische Untersuchungen über Gabbro und verwandte Gesteine
⇒ Leonhard, G.v. (1874): Grundzüge der Geognosie und Geologie
⇒ Senft, F., Leunis, J. und Roemer, F. A. (1876): Gabbro. IN: Synopsis der Mineralogie und Geognosie ein Handbuch für höhere Lehranstalten und für Alle, welche sich wissenschaftlich mit der Naturgeschichte der Mineralien beschäftigen wollen. 2. Abth., Geognosie ; 1. Hälfte, Atmosphäro-, Hydro- und Petrographie
⇒ Rosenbusch, H. (1896): Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine: Massige Gesteine
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München

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