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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 29.09.2021


Psilomelan

Psilomelan - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: psilomelane | französisch: psilomelane


Der Name Psilomelan ist griechischen Ursprungs und wird mit glatter, schwarzer Stein übersetzt – angelehnt an die Farbe und Oberfläche des Minerals und findet sich erstmals im Jahr 1829 in der mineralogischen Literatur bei Wilhelm Haidinger (1795 bis 1871, Mineraloge) wieder.
In der Vergangenheit zurvor war das Mineral auch unter dem Begriff Hartmanganerz bekannt, bezugnehmend auf die Mangangehalte und Härte von Psilomelan.


Vanadinit
Vanadinit auf Psilomelan


Eigenschaften von Psilomelan

Den Statuten der International Mineralogical Association (IMA) handelt es sich bei dem Mineral Psilomelan um kein anerkanntes, eigenständiges Mineral. Vielmehr ist Psilomelan ein Gemenge aus unterschiedlichen Manganoxiden bzw. Braunsteinen, die vor allem durch Romanechit und Hollandit repräsentiert werden.

Psilomelan weist eine schwarzbraune, grauschwarze bis schwarze Farbe bei dunkelbrauner bis schwarzer Strichfarbe auf.

Das Mineralgemenge kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet kryptokristalline Kristalle, die lediglich unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Die Aggregate von Psilomelan sind glaskopfartig, nierig, traubenförmig, derb bis stalaktitisch.

Der Glanz von Psilomelan ist matt bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist uneben bis spröde, die Spaltbarkeit ist bei Psilomelan nicht vorhanden.

Die Mohshärte von Psilomelan beträgt 5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 4,4 bis 4,7 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Psilomelan

Psilomelan wird im Zusammenhang mit manganhaltigen Vorkommen gefunden. Dabei sind die Funde unter anderem mit Vanadinit, Goethit, Calcit, Pyrolusit, Siderit, Pyrit und Limonit vergesellschaftet.
Psilomelan ist ein weltweit sehr häufig vorkommendes Mineral, das in zahlreichen Ländern abgebaut wird.


Bedeutung und Verwendung von Psilomelan

Psilomelan ist aufgrund der Mangangehalte ein wirtschaftlich bedeutendes Erz.


Bild 2: Pseudofossilien: Mangan- und Eisenoxide in Form von Dendriten


Psilomelan und Pseudofossilien

Pseudo-, Dubio- oder Scheinfossilien sind mineralische Ausprägungen, die die Vermutung aufkommen lassen, bei dem vorliegenden Exponat würde es sich um ein Fossil handeln. Tatsächlich können fein verästelte, baumartige Dendriten von Psilomelan in Kalkstein oder Sandstein den Anschein erwecken, bei den schwarzen Zeichnungen würde es sich um versteinerte Moose oder dergleichen handeln.



Nachweis von Psilomelan

Psilomelan ist in Salzsäure löslich und gibt, wenn es erhitzt wird, Kristallwasser frei.


Sonstiges

Im Handel wird Psilomelan bisweilen als schwarzer Hämatit bezeichnet, da aufgrund der knolligen Aggregate der Vergleich mit dem Mineral nahe liegt.


Siehe auch:
Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Schlacke - Nebenprodukt der Erzverhüttung
Industrieminerale



Quellen:
⇒ Haidinger, W. (1829): Psilomelan. IN: Anfangsgründe der Mineralogie: zum Gebrauche bei Vorlesungen
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München


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