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Nakrit

Nakrit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: nacrite | französisch: nacrite


Nakrit - Tonmineral mit perlmuttartigem Glanz

Das Mineral Nakrit wurde erstmals im Jahr 1807 von dem französischen Geologen und Mineralogen Alexandre Brongniart (1770 bis 1847) in seinem Werk „Traité élémentaire de Minéralogie“ erwähnt. Benannt wurde Nakrit des perlmuttgleichen Glanzes wegen nach der französischen Vokabel für Perlmutt – nacre. Als Typlokalität, d.h. Ort des ersten dokumentierten Fundes, gilt die Mine Einigkeit in Brand-Erbisdorf in Sachsen/Deutschland, von wo laut dem Mineralogen August Breithaupt (1791 bis 1873) Nakrit "von besonderer Schönheit" stammt.


Eigenschaften von Nakrit

Nakrit wird mit der Zusammensetzung Al2Si2O5(OH)4 der Mineralklasse der Silikate, genauer den Schichtsilikaten zugeordnet. Ferner ist aluminium- und kristallwasserhaltige Silikatmineral ein Vertreter der Tonminerale und innerhalb derer der Kaolin-Gruppe zugehörig, die neben Kaolin auch aus Halloysit, Dickit, Endelit und Odinit besteht.

Die Farbe von Nakrit kann weiß, hellgrau oder gelb sein oder mit den Worten von Breithaupt: "schnee- bis gelblichweisse" Farbe. Der Mineraloge und Geologe Gustav Leonhard (1816 bis 1878) ergänzend dazu: "scheeweiss in´s Grünliche, Grauliche, Gelblich".
Die Strichfarbe von Nakrit ist weiß.

Nakrit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle sind tafelig, blättrig oder pseudohexagonal. Die Aggregate können schuppenartig - daher das aus dem Griechischen entlehnte Synonym Pholerit, erdig oder massig sein.

Nakrit ist von durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz, der Glanz ist perlmuttartig. Die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen, der Bruch ist uneben.
Nakrit lässt sich angefeuchtet verbiegen, ohne zu zerbrechen, verbleibt dabei aber in der verbogenen Position (siehe Tenazität).

Die Mohshärte beträgt 2 bis 2,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), weshalb Nakrit als ein weiches Mineral eingestuft wird. Die Dichte wird mit 2,5 bis 2,6 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Nakrit

Nakrit entsteht unter hydrothermalen Bedingungen , wird vor allem auf zinnhaltigen Erzgesteinen gefunden und ist unter anderem mit den Mineralen Fluorit, Calcit, Dolomit, Quarz, Glimmer und Dickit assoziiert.

Nennenswerte Vorkommen des seltenen Minerals existieren bspw. in Schweden; England; Frankreich; Braunlage, St. Andreasberg, Gera, Weitisberga, Chemnitz, Erzgebirge, Siegerland, Schwarzwald, Bad Berneck und Hof/Deutschland; Katschberg/Österreich; Polen; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Ukraine; Spanien; Italien; Südafrika; China; Japan; Argentinien; Bolivien; Mexiko; Kanada sowie in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Nakrit

Aufgrund der Seltenheit ist Nakrit allenfalls als Sammlermineral von Bedeutung.


Nachweis von Nakrit

Beim Erhitzen von Nakrit wird Kristallwasser freigesetzt. Zudem ist Nakrit in Schwefelsäure löslich.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Brongniart, A. (1807): Traité élémentaire de Minéralogie
⇒ Leonhard, G. (1860): Nakrit. IN: Grundzüge der Mineralogie
⇒ Breithaupt, A. (1866): Über den Nakrit. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie and Paläontologie
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - Nacrite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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