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Blauer Spitzenachat

englisch: blue lace agate


Blauer Spitzenachat = Blauer Chalcedon

Unter dem Namen Blauer Spitzenachat wird im Handel hellblauer bis blaugrauer Chalcedon mit weißen "Spitzenmustern" angeboten.



Blauer Spitzenachat - Die Eigenschaften

Aus Sicht der Mineralogie gibt es kein Mineral mit dem Namen Spitzenachat. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Handelsnamen für die Achat-Varietät Chalcedon. Dass Mineralien mit anderen Namen versehen werden, ist im Edelsteinhandel nicht ungewöhnlich. Zum einen sind Namen bestimmter Mineralien bekannter und eingängiger, zum anderen wird damit ein scheinbar höherer Wert einiger Mineralien vorgespielt.

Übergeordnet sind Achat und Chalcedon Vertreter der Quarzgruppe, deren gemeinsames Merkmal die chemische Zusammensetzung ist. Unterschiede gibt unter den verschiedenen Quarzmineralien hinsichtlich der Farbe und der Ausprägung der Kristalle, wobei Achat und Chalcedon zu mikrokristallinen Quarzen zählen.

Tabelle: Die Eigenschaften von Blauem Spitzenachat
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung SiO2
Mineralklasse Oxidmineral
Farbe hellgrau, blau durchzogen von weißen Streifen, Wellen oder Wölkchen
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde, muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Mohshärte 6,5 bis 7
Dichte 2,65 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Blauem Spitzenachat

Siehe: Entstehung von Chalcedon.


Blauer Spitzenachat - Bedeutung und Verwendung

Blauer Spitzenachat wird wegen der vielseitigen Muster vor allem zu Schmuck verarbeitet, wobei die Steine getrommelt oder zu Cabochons geschliffen werden.

Außerdem wird Blauer Spitzenachat als Heilstein verkauft, ohne dass die klinische Wirksamkeit bewiesen werden konnte.


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Quellen:
⇒ Gmelin, J. F. (1790): Chalcedon. IN: Grundriß der Mineralogie
⇒ Blumenbach, J. F. (1802): Chalcedon. IN: D. Joh. Fr. Blumenbach's Prof. zu Göttingen und Königl. Großbrit. Hofraths Handbuch der Naturgeschichte
Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände Conversations-Lexikon. Band 2. Chalcedon
⇒ Hausmann, F. (1847): Handbuch der Mineralogie. Band 3
⇒ Doelter y Cisterich, C. A. (1893): Chalcedon. IN: Edelsteinkunde. Bestimmung und Unterscheidung der Edelsteine und Schmucksteine. Die künstliche Darstellung der Edelsteine
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - chalcedony


Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 08.04.2024

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