Serpierit
Serpierit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: serpierite | englisch: serpierite
Serpierit - Ein blaues Kupfmineral aus Laurion
Das Mineral Serpierit wurde von Alfred Des Cloizeaux (1817 bis 1897; Mineraloge) nach dem italienischen Ingenieur Giovanni Battista Serpieri (1832 bis 1897) benannt, der wesentlich an den Konstruktionen von Bergwerken in Laurion/Griechenland beteiligt war, wo 1881 Serpierit erstmals entdeckt wurde.
In seiner Abhandlung "Étude de différents minéraux" beschreibt Des Cloizeaux unter anderem die blau-grünliche Farbe des Minerals ("bleu verdâtre"), von der auch sein Kollege Émile Bertrand (1844 bis 1909) begeistert war. In "Noveau minéral du Laurim" berichtet er von von einem "mineral d zinc du Laurium", dessen Farbe schön blau - "beau bleu" ist.
Eigenschaften von Serpierit
Serpierit ist ein kristallwasserhaltiges Sulfatmineral mit der Zusammensetzung Ca(Cu,Zn)4[(OH)3|SO4]2·3H2O.
Die typische Farbe von Serpierit ist mittelblau, mitunter mit leicht grünem Einschlag, oder mit den Worten des Mineralogen Friedrich August Frenzel (1842 bis 1902): "eine schöne himmelblaue Farbe", wobei die Farbe auf die Kupfergehalte des Minerals zurückzuführen ist.
Die Strichfarbe ist hellgrün.
Das zinkhaltige Sulfatmineral kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, die Kristalle sind langspatig. Die entsprechenden Aggregate sind büschelig-radialstrahlig oder krustenartig.
Der Glanz von Serpierit ist glasartig, auf Spaltflächen auch perlmuttartig. Die Transparenz ist durchsichtig. Der Bruch ist spröde, die Spaltbarkeit ist deutlich.
Serpierit weist mit einer Mohshärte von 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) eine geringe Härte auf, die Dichte wird mit 3,07 g/cm³ angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Serpierit
Serpierit entsteht, indem hydrothermale Fluide auf zinn- und kupferhaltige Erzlagerstätten treffen und infolge dessen die bereits existenten Primärmineralien verändern.
Das Sekundärmineral ist häufig mit Malachit, Brochantit, Ktenasit, Devillin, Gips, Schulenbergit, Namuwit, Smithsonit, Cyanotrichit, Linarit, Wroewolfeit und Hydrozinkit zu finden.
Nennenswerte Vorkommen von Serpierit wurden u.a. in Cumbria, Devon/England; Frankreich; Killarney/Irland; Bad Ems, Menden/Deutschland; Österreich; Böhmen/Tschechien; Sardinien/Italien; Patka/Ungarn; Kasachstan; Laurion/Griechenland; Tsumeb/Namibia; Honshu/Japan; Neuseeland; Antarktis; Durango/Mexiko; Tarapaca/Chile; Catamarca/Argentinien; Nevada, New Jersey, Colorado, Maine, Arizona, Virginia/USA bestätigt.
Bedeutung und Verwendung von Serpierit
Aufgrund der Seltenheit ist Serpierit vor allem für Mineraliensammlungen von Bedeutung. Begehrt sind vor allem Stufen aus der Region Laurions, aber auch aus einigen deutschen Gebieten wie Letmathe im Sauerland oder den Schlackenmineralien im Mansfelder Land.
Auch interessant:
Quellen:
- Des Cloizeaux, A. (1881): Étude de différents minéraux. IN:Bulletin de la Société Minéralogique de France
- Betrand, É. (1881): Nouveau minéral du Laurium. IN: Bulletin de la Société Minéralogique de France
- Frenzel, F. A. (1895): Serpierit. IN: Tschermaks Mineralogische und petrographische Mittheilungen
- Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
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