Kobellit
englisch: kobellite | französisch: kobellite
Ein Mineral zu Ehren von Franz von Kobell
Die Erstbeschreibung des Minerals Kobellit stammt aus der Feder des schwedischen Apothekers und Chemikers Johan Setterberg (1802 bis 1849), der das Mineral im Jahr 1839 nach dem Mineralogen Franz von Kobell (1803 bis 1882) benannte.
Entdeckt wurde Kobellit in der Vena Mine in Askersund in Schweden.
Eigenschaften von Kobellit
Der Chemiker Jöns Jacob Berzelius (1779 bis 1848) verglich Kobellit einst mit Stibnit bzw. wie er es formulierte: „sieht wie Schwefelantimon aus, ist aber glänzender“. Tatsächlich erinnert der Habitus der Kristalle von Kobellit und auch die Farbe an Antimonit/Stibnit; Kobellit enthält allerdings zusätzlich zum Antimon des Stibnits noch Blei, Bismut und Kupfer.
Eigenschaft | Beschreibung |
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Chemische Zusammensetzung | Pb22Cu4(Bi,Sb)30S69
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Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze |
Kristallsystem |
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Farbe | bleigrau bis stahlgrau, teilweise metallisch-blau anlaufend |
Strichfarbe | schwarz |
Glanz | halbmetallisch bis metallisch |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | n.n. |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Dichte | 6,53 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Kobellit
Kobellit wurde bislang im Zusammenhang mit Fundorten gefunden, die im Zuge hochtemperierter hydrothermaler Lösungen verändert wurden, wobei Kobellit je nach Standort mit weiteren Mineralien wie Akanthit, Cosalith, Chalkopyrit, Dravit/Turmalin, Eskimoit, Galenobismutin, Lillianit, Pyrit, Quarz, Siderit und Tetraedrit vergesellschaftet ist.
Neben der Typlokalität in Schweden gibt es weitere Kobellit-Vorkommen in Norwegen, Wales, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Spanien, Russland, Kasachstan, Indien, China, Australien, Neuseeland, Mexiko, Kanada und in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Kobellit
Bedingt durch weltweit überschaubaren Vorkommen ist Kobellit wirtschaftlich von Interesse, wird aber als Sammlungsmineral geschätzt.
Auch interessant:
Quellen:
- Setterberg, J. (1839): Undersökning af ett nytt mineral, funnet uti Hvena Kobolt Kobalt-gruf- vor uti Nerike. IN: Kongl. vetenskaps academiens handlingar
- Berzelius, J. (1841): Neue Mineralien. Kobellit. IN: Jahres-bericht über die Fortschritte der Chemie und Mineralogie
- Hausmann, J. F. (1847): Kobellit. IN: Handbuch der Mineralogie
- www.mindat.org - Kobellite
- www.mineralienatlas.de | Kobellit