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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 25.09.2024


Kaprubin

Kaprubin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

Rubinroter Granat aus Südafrika

Hinter dem Namen Kaprubin verbirgt sich keinesfalls Rubin mit einem geographischen Herkunfsbezug, vielmehr steht der Begriff für Pyrop, eine Varietät von Granat, die am Nordkap in Südafrika gefunden wurden.

Die Entdeckung der rubinroten Steine wird auf den gleichen Zeitraum - in den 1870er Jahren - datiert wie die ersten Funde von Diamanten in der südafrikanischen Provinz Nordkap, im Speziellen in der unmittelbaren Umgebung der Diamantmine von Kimberley.

Tatsächlich wurde vor Ort hautpsächlich nur nach Diamanten geschürft; die Qualität der Farbe war allerdings derart überzeugend, dass parallel zu Diamanten auch Pyrop abgebaut wurde.

Der Mineraloge Max Bauer (1844 bis 1917) beschreibt die Farbe der südafrikanischen Pyrope als "nicht selten tief weinrote und hyazinthrote von der Farbe des Hessonits, weniger häufig bräunlichgelbe und gesättigt blutrote" Steine.
Im Vergleich zu dem damals sehr geschätzten Pyrop aus Böhmen stellte Bauer fest dass der Pyrop aus Südafrika höhere Mangan- und Eisenwerte enthält, die Kristalle zudem größer sind.

Bedingt durch die farbliche Ähnlichkeit mit der Korundvarietät Rubin wurde der Pyrop-Granat schon bald als Kaprubin bezeichnet und als preiswerte Alternative zu echten Rubinen, speziell für die Herstellung von Schmuck, verkauft.


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Quellen:

  • Bauer, M. (1896): Pyrop. Kaprubin. IN: Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer, Juweliere, etc · Band 2
  • Bauer, M. (1898): Rubin und Saphir. IN: Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München

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