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Cleusonit

englisch: cleusonite


Cleusonit - Ein radioaktives Mineral

Auch wenn das Mineral Cleusonit schon seit 1998 bekannt ist bzw. entdeckt wurde, erhielt das Mineral erst 2005 den Namen Cleusonit, wobei sich der Name auf die Typlokalität des Minerals, der Ort des ersten Fundes - den Lac de Cleuson - ein Stausee im Kanton Wallis/Schweiz bezieht.


Eigenschaften von Cleusonit

Cleusonit zählt mit der Zusammensetzung (Pb,Sr)(U4+,U6+)(Fe2+,Zn)2(Ti,Fe2+,Fe3+)18(O,OH)38 zur Mineralklasse der Oxide; ferner gehört Cleusonit der Crichtonit-Gruppe an und zu den uranhaltigen Mineralen gezählt, die stark radioaktiv sind und entsprechend geschützt zu behandelt bzw. aufzubewahren sind.

Die Farbe von Cleusonit ist ein sehr dunkles Bleigrau bis Schwarz.
Die Strichfarbe ist ebenfalls schwarz.

Cleusonit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem, bildet hexagonale Prismen oder Rhomboeder aus, kann aufgrund der Radioaktivität aber auch metamikt sein, d.h. die Kristallstruktur erfährt Einbußen zugunsten eines amorphen, glasartigen Charakters, bedingt durch die radioaktive Strahlung.

Der Glanz von Cleusonit ist metallisch bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig bis spröde, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.

Cleusonit ist ein vergleichsweise hartes Mineral: die Mohshärte beträgt 6 bis 7, die Dichte liegt bei 4,74 bis 4,93 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Cleusonit

Cleusonit ist ein Mineral metamorphen Ursprungs, deshalb in Metamorphiten wie Gneis und Schiefer zu finden.

Dabei wird Cleusonit von anderen Mineralen, bspw. Gold, Albit, Zirkon, Rutil, Pyrit, Turmalin, Ilmenit, Quarz, Hämatit, Chlorit und Titanit, begleitet.

Cleusonit ist eines der seltensten Minerale der Welt. Bekannte Fundorte befinden sich neben der Typlokalität im Wallis/Schweiz wurden auch Vorkommen in den Hohen Tauern sowie im Waldviertel/Österreich; in Italien und in China bestätigt.


Bedeutung und Verwendung von Cleusonit

Cleusonit ist allenfalls als Sammlermineral von Bedeutung, sollte dabei aber der radioaktiven Strahlung wegen sicher untergebracht werden.


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Quellen:
⇒ Wülser, P.A., Meisser, N., Brugger, J. Schenk, K. Ansermet, S. Bonin, M. und Bussy, F. (2005). Cleusonite, (Pb, Sr)(U4+,U6+)(Fe2+,Zn)2(Ti,Fe2+,Fe3+)18(O,OH)38, a new mineral species of the crichtonite group from the western Swiss Alps. IN: European Journal of Mineralogy Volume 17 Number 6 (2006)
www.mindat.org - cleusonite
www.webmineral.com - cleusonite mineral data


Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 30.10.2023

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