Bixbit
Bixbit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: red beryll | französisch: béryl rouge
Roter Beryll und Bixbit
Genau wie die Mineralien Cleavelandit, Creaseyit, Kinoit oder Moissanit wurde auch das Mineral Bixbit nach einer Person benannt: Maynard Bixby (1853 bis 1935) war ein US-amerikanischer Mineraloge und der Entdecker von Bixbit. 1897 entdeckte Bixby das Mineral in einer Grube im Juab-County in Utah, die eigentlich als Lagerstätte von Topasen bekannt war.
Der Name Bixbit per se wurde von Alfred Eppler, einem deutschen Mineralogen (1867 bis 1923) im Jahr 1912 geprägt. In seinem Buch "Die Schmuck- und Edelsteine" beschreibt Eppler Bixbit als einen "stachelbeerroten Beryll".
Weitaus geläufiger ist anstelle der Bezeichnung Bixbit heutzutage der Name Roter Beryll. Der Grund: man will Verwechslung mit dem schwarzen Oxidmineral Bixbyit aufgrund der namentlichen Ähnlichkeit vermeiden.
Eigenschaften von Bixbit
Bixbit ist eine Varietät der Beryll-Gruppe, dessen chemische Zusammensetzung mit der Formel (Be3Al2Si6O18) definiert wird. In der Systematik der Mineralien wird Bixbit der Kategorie der Oxidmineralien zugeordnet.
Das Synonym Roter Beryll weist bereits auf die Farbe von Bixbit hin.
Das Rot kann mit einem Stich ins Orange, aber auch rosa, intensiv pink oder rotblau bis nahezu violett sein.
Auf dem Edelsteinmarkt ist ein strahlendes Rot am begehrtesten, das in Fachkreisen auch als Stoplight-Red bezeichnet wird, während pinke Rote Berylle unter dem Begriff Bubble Gum Roter Beryll geführt werden.
Begründet wird die Rotfärbung dieser Beryll-Varietät mit Lithium- oder Mangangehalten im Mineral.
Die Strichfarbe von Bixbit - die Farbe, die erscheint, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird - ist trotz der variablen Farbe weiß.
Bixbit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und bildet prismatische, langsäulige und tafelige Kristalle. Die Aggregate sind körnig oder massig. Die Mehrzahl der bislang gefundenen Bixbitkristalle ist von kleiner Größe, die nur wenige Karat auf die Waage bringen.
Bixbit ist von mattem oder glasartigem Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist undeutlich.
Bixbit erfüllt mit einer Mohshärte von 7,5 bis 8 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) das Kriterium der Edelsteinhärte, die Dichte beträgt 2,65 bis 2,75 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Bixbit
Bixbit kann sowohl magmatischen wie auch metamorphen oder hydrothermalen Ursprungs sein.
Die Vorkommen von Bixbit sind dementsprechend insbesondere an Granite, Pegmatite, Rhyolithe oder Syenite gebunden.
Bixbit zu finden ist schwer, das Mineral ist eines der seltensten Mineralien der Erde. Weltweit sind bislang lediglich drei Fundorte des Minerals bekannt: neben der Typlokalität im Juab-County existieren weitere Bixbit-Vorkommen im Beaver-County/Utah sowie in New Mexiko/USA und Indien, Südafrika und Argentinien. Damit erreicht Bixbit eine vergleichbare Rarität wie Tansanit und Larimar, von denen ebenfalls nur sehr wenige Vorkommen dokumentiert sind.
Verwendung und Bedeutung von Bixbit
Bixbit ist wegen der Seltenheit vor allem ein begehrtes Mineral für Mineraliensammlungen von Bedeutung, wird aber häufig als Schmuckstein verarbeitet. Mitunter gestaltet sich die Suche nach Steinen, die von schleifwürdiger Qualität sind, sehr schwierig. Die Kristalle sind klein und oftmals von Unreinheiten, Störungen oder Rissen durchzogen.
So wiegt beispielsweise der größte jemals gefundene Rote Beryll 54 Karat (1 Karat = 0,2 g). Dieses Exemplar ist ungeschliffen. Der größte geschliffene Bixbit bringt 8 Karat auf die Feinwaage.
Rote Berylle, die von hoher Reinheit, farblich intensiv und naturbelassen sind und zudem ein hohes Gewicht aufweisen, werden zu Höchstpreisen gehandelt. In den vergangenen Jahren hat sich der Rote Beryll bzw. Bixbit zu einem der teuersten Mineralien der Welt etabliert.
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Quellen:
⇒ Eppler, A. (1912): Bixbit. IN: Die Schmuck- und Edelsteine
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.mindat.org - red beryl