Hibonit
Hibonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: hibonite
Ein radioaktives Mineral der Seltenen Erden
Namenspate des Minerals Hibonit ist Paul Hibon. Der französische Geologe entdeckte das Mineral im Jahr 1953 nahe Maromby auf Madagaskar. 1956, nachdem die Bestimmung und Analyse des bis dahin unbekannten Steins abgeschlossen waren, erfolgte die Benennung in Hibonit.
Eigenschaften von Hibonit
Aufgrund der Cer-Gehalte ist Hibonit ein sogenanntes Seltene Erden-Mineral.
Mit dem Begriff Seltene Erden (englisch: rare-earth element) werden 17 Elemente zusammengefasst, die im Periodensystem der Element unter den Ordnungszahlen 21, 39 sowie 57 bis 71 aufgeführt sind.
Selten sind seltene Erden nicht. Zur Zeit der Entdeckung der Seltenen Erden-Elemente waren jedoch nur wenige Mineralien bekannt, an deren Zusammensetzung Seltene Erden beteiligt sind.
Die Bezeichnung "Erden" hingegen ist eine veraltete Umschreibung für Oxidmineralien.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | (Ca,Ce)(Mg,Fe2+)Al10(Ti4+,Al)O19 |
Mineralklasse | Oxide |
Kristallsystem | hexagonal; tafelige, prismatische Kristalle |
Farbe | gelb, grün, rotbraun, braun, schwarz und blau (in Meteoriten) |
Strichfarbe | braun |
Glanz | glasartig bis metallisch |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Mohshärte | 7,5 bis 8 |
Dichte | 3,84 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Hibonit
Hibonit als Mineral metamorphen Ursprungs ist in Gesteinen zu finden, die unter hochgradigen Metamorphoseverhältnissen entstanden sind, bspw. Gneis oder Granulit, wurde aber auch in
Weiterhin wurde Hibonit als Bestandteil von Meteoriten gefunden.
Abhängig vom jeweiligen Fundort ist Hibonit mit verschiedenen Mineralien vergesellschaftet, darunter u.a. Calcit, Dellaquistait, Diopsid, Grossit, Kahlenbergit, Korund, Meionit, Plagioklas/Feldspat, Spinell, Thorianit und Titanit Die Vorkommen von Hibonit beschränken sich auf wenige Fundorte weltweit, darunter neben der Tylokalität auf Madagaskar ebenso Norwegen, Frankreich, Italien, Rumänien, Aserbaidschan, Russland, Algerien, Kenia, Südafrika, China, Indien, Myanmar, Australien, Antarktis, Argentinien, Mexiko sowie die USA.
Bedeutung und Verwendung von Hibonit
Trotz der Seltene Erden-Gehalte von Hibonit ist das Mineral aufgrund der seltenen Vorkommen nicht von wirtschaftlichem Interesse.
Besonders reine Exemplare werden aber auch als facettierter Edelstein zwecks Wertanlage verkauft.
Nachweis von Hibonit
Hibonit wird mit einer spezifischen Aktivität von 88,2 Bq/g als schwach radioaktiv eingestuft.
Zum Vergleich: das uranhaltige Mineral Uranocircit weist eine spezifische Aktivität von 78.650 Bq/g auf.
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Quellen:
- Delbos, L. (1955): Note sur le gisement d'un mineral nouveau "la hibonite" de' l'Androy Mandrareen. IN: Rapport Annuel du Service Geologique pour 1955
- Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- Hochleitner, R. (2019): Der neue Kosmos-Mineralienführer. 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG
- www.mindat.org - Hibonite