Was ist Obsidian? Was ist Pechstein? Zwei schwarze vulkanische Gesteine im Vergleich.
Obsidian und Pechstein sind Gesteine vulkanischen Ursprungs, gehen demnach aus der Erstarrung von Lava hervor.
Hinzukommt, dass beide Vulkanite extrusiver Herkunft sind – die Bildung erfolgte an der Erdoberfläche.
Auch wenn die Farbe variiert, handelt es sich sowohl bei Obsidian als auch Pechstein um dunkle Gesteine.
Obsidian kann – abhängig von Beimengungen, bspw. Eisenoxide wie Magnetit oder Hämatit – schwarz, rot-schwarz, dunkelgrün, braun oder blau-schwarz sein; teilweise auch gemustert. Sehr populär sind Schneeflockenobsidiane: schwarze Exemplare mit weißen sternenartigen Einschlüssen.
Pechstein kann ebenfalls schwarz, dunkelgrün, rotschwarz, braun oder grau sein.
Der Bruch von Obsidian ist muschelig, d.h. zerbricht das Gestein, zeigen sich an der Bruchstelle halbrunde Kreise, die an Muscheln erinnern. Das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung von zum Pechstein, der ebenfalls muschelig bricht, ist die Scharfkantigkeit des Bruchs. Obsidian ist wesentlich scharfkantiger, weshalb man vorsichtig sein sollte, wenn man Bruchkanten von Obsidian berührt.
Beide Gesteine sind undurchsichtig. Lediglich an den Kanten erscheinen Obsidiane sowie Pechsteine durchscheinend.
Obsidian und Pechstein sind mit einem spezifischen Gewicht von 2,35 gleich schwer.
Obsidiane werden zu den so genannten vulkanischen Gläsern gezählt – Gesteine, die keine Kristallstruktur der Gemengteile erkennen lassen, amorph sind.
Prinzipiell sind Obsidiane kieselsäurereiche, saure Steine – vom Chemismus vergleichbar mit Rhyolithen. Mit zunehmender Alterung und Entglasung treten in Obsidianen auch Feldspäte, Zeolithe, Augit, Biotit und Tonminerale auf.
Der Mineralbestand von Pechsteinen ist vielfältiger und bei Betrachtung auch erkennbar. Hauptgemengteile von Pechsteinen – also diejenigen Minerale, die hinsichtlich der Zusammensetzung dominieren, sind Feldspäte und Quarz. In geringeren Anteilen, akzessorisch, enthalten sind Vertreter der Amphibole wie Hornblende, aber auch Pyroxene. Insgesamt reicht die Klassifikation von Pechsteinen von sauer bis basisch.
Ein bedeutendes Merkmal zur Differenzierung von Obsidian und Pechstein. Obsidian weist glasartigen Glanz auf, ähnlich wie Fensterglas.
Pechstein hingegen zeigt einen fettigen bis wachsartigen Glanz, der im Zusammenspiel mit der Farbe ein relativ mattes Schwarz erzeugt – der Vergleich mit Pech und Teer liegt nahe. Auf den pechartigen Glanz ist im Übrigen die Namensgebung von Pechsteinen zurückzuführen.
Obsidian, aber auch Pechstein sind Gesteine, die geringe Mengen Kristallwasser enthalten.
Während der Kristallwassergehalt von Obsidian unter einem Prozent beträgt, kann der Wasseranteil von Pechsteinen durchaus vier bis zehn Prozent betragen.
Hinzuzufügen bleibt, dass es generelle Unterschiede im Wassergehalt von frischen und gealterten Obsidianen gibt. Junge Obsidiane können die 4-%-Wassermarke erreichen, ältere Obsidiane weisen das erwähnte eine Prozent auf.
Obsidiane und Pechsteine sind beide Gesteine vulkanischer Herkunft.
Obsidian entsteht durch die sehr schnelle Erkaltung von zähflüssiger, siliciumdioxidhaltiger Lava. Infolge der raschen Abkühlung der flüssigen Schmelze haben die Bestandteile der Lava keine Möglichkeit, in Form von Mineralen auszukristallisieren.
Stattdessen nimmt die Lava nach der Erstarrung eine amorphe, glasartige Gestalt an. Verwitterung und altert nun Obsidian, ist der Weg freigemacht für die Bildung von Pechsteinen – einhergehend mit Veränderung des ursprünglichen Glanzes, Wasseraufnahme sowie Kristallisation (Entglasung genannt) im Gestein.
Siehe auch:
⇒ Der Unterschied zwischen Lava und Magma
⇒ Schwarze Diamanten - Fancy Diamanten
⇒ Schwarzer Granit
Quellen:
⇒ Murawski, H. und W. Meyer (2010): Geologisches Wörterbuch. Spektrum Akademischer Verlag
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Booth, B. (1999): Steine und Mineralien. Könemann Verlag Köln
Letzte Aktualisierung: 2. März 2021