Im Alltag begegnen einem häufig die Begriffe Steine, Gesteine, Mineralien und Edelsteine. Dass diese nicht synonym zueinander sind, wird bei genauerer Betrachtung der Zusammensetzung und Eigenschaften deutlich.
Was sind Gesteine? Was sind Edelsteine? Sind Minerale etwas anderes als Mineralien?
Als Steine werden im allgemeinen Sprachgebrauch sowohl Minerale, Edelsteine als auch Gesteine zusammengefasst.
Minerale bzw. Mineralien grenzen sich von Steinen durch mineralspezifische Eigenschaften und chemisch eindeutige Zusammensetzungen ab. Mitunter enthalten Minerale zusätzlich zu den in der Summenformel genannten Bestandteilen weitere Elemente, die bspw. für Variationen in der Farbgebung verantwortlich sind. Diese werden aufgrund des geringen Anteils in der Formel nicht weiter berücksichtigt. Zudem ist die Bezeichnung Mineral nur für Minerale gültig, die auf natürlichem Weg unter und auf der Erdoberfläche entstanden sind. Synthesen, Strass oder Imitationen sind keine Minerale.
Ob für Mineral in der Mehrzahl/Plural der Begriff Minerale oder Mineralien verwendet wird, ist gleichgültig.
Gesteine wiederum bestehen aus vielen, miteinander im festen Verbund stehenden Mineralen - unabhängig davon, ob das Gestein aus einer oder mehrerer Mineralarten (sog. mono- versus polymineralische Gesteine) zusammengesetzt ist.
Davon zu differenzieren sind Mineralvergesellschaftungen, bei denen Kristalle einzelner oder verschiedene Mineralarten verwachsen (Mineralaggregate) - z.B. Pyrit oder Realgar auf Quarzkristallen.
Als Edelsteine werden ausgewählte Minerale mit bestimmten Eigenschaften definiert.
Erstes Kriterium für Edelsteine ist die Schönheit. Auch wenn diese im Auge des Betrachters liegt, so ist die Schönheit von Edelsteinen gekennzeichnet durch besondere Reinheit der Farbe, intensiven Glanz und Transparenz der Kristalle.
Weiterhin ist die Härte der Minerale ausschlaggebend für die Edelsteindefinition. Erst ab einer Mohshärte über 7 erlangen Minerale Edelsteinhärte. Grund dafür ist die Wertung der Beständigkeit des Materials. Minerale mit geringeren Mohshärten können im Alltag leicht beschädigt und durch Laugen sowie Säuren angegriffen werden.
Das dritte Kriterium ist die Seltenheit der Minerale, zum einen hinsichtlich schleifwürdiger Größen, andererseits das generelle Vorkommen von Edelsteinen.
Oftmals sind Edelsteine in der natürlichen Rohform unscheinbar, werden erst poliert und geschliffen wertvoller.
Beispiele für Edelsteine sind neben Diamant auch Topas, Rubin, Saphir und Smaragd. Mitunter werden Minerale mit einer geringeren Härte, weniger ausgeprägten Farbintensität und/oder Reinheit als Halbedelsteine bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch veraltet und kaum mehr von Bedeutung. Vielmehr werden solche Mineralien einfach Schmucksteine genannt.
Siehe auch:
Quellen:
Letzte Aktualisierung: 23. Juni 2021