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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 20.05.2021


Diabas

Diabas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: diabase | französisch: diabase


Der Name Diabas leitet sich von der Art der Entstehung des Gesteins ab (griech.: diabaíno = durch etwas gehen).


Definition Diabas

Unter dem Begriff Diabas werden in der Geologie Ergußgesteine zusammengefasst, die submarin gebildet wurden, eine Vergrünung aufweisen und von tholeiitbasaltischer Zusammensetzung sind.
Ferner wird Diasbas mit dem Gestein Dolerit gleichgesetzt.


Eigenschaften von Diabas

Die Farbe von Diabas variiert von schwarzgrünlich bis gräulich-grün - daher auch die alternative Bezeichnung Grünstein für Diabas.

Die Zusammensetzung wird von Plagioklas-Feldspäten, Chloriten und Serpentinen als Hauptgemengteilen bestimmt.

Nebengemengteile sind Augit, Apatit, Biotit, Titanit, Hornblende sowie Olivin und Ilmenit.

Die Vergrünung des Gesteins geht auf die Alterung von Basalten zurück, bei der die dunklen Minerale des Basalts in grünen Chlorit und Serpentin sekundär umgewandelt wurden.

Während der Verwitterung des Gesteins zeigen einzelne Diabase schalenartige Abplatzungen (Desquamation).
Der Grund für die Desquamation ist die Schieferung einiger Diabase, deren diverse Lagen durch Temperaturverwitterung losgelöst werden. Ein bekanntes Beispiel ist die als Naturdenkmal anerkannte "Steinerne Rose" bei Saalburg-Ebersdorf in Thüringen.

Das Gefüge von Diabas ist fein- bis grobkörnig und kompakt.
Mineralische Einsprenglinge bedingen zuweilen ein porphyrisches Gefüge. Die Dichte beträgt 2,85 bis 2,95 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Diabas

Diabase zählen zu den sogenannten Metabasalten, die aus dem Paläozoikum stammen.

Das metamorphe Gestein kann sowohl extrusiv als auch intrusiv entstanden sein, ist dabei eng an Vulkanismus gebunden.

Ausgangspunkt der Bildung von Diabas sind auf dem Meeresgrund verfestigte Sedimente bestehend aus Abtragungsschutt anderer Gesteine. Durch Schwächezonen in der Erdkruste aufdringende, bis zu 1.200°C heiße Lava basaltischer Zusammensetzung aus dem Erdmantel breitet sich in den Sedimenten aus (siehe Bedeutung des Namens Diabas!). Dabei kühlt die Gesteinsschmelze ab und bildet die ersten gesteinsbildenden Kristalle aus.

Weitere Kristalle entstehen infolge der fortschreitenden Erkaltung der Lava und reagieren mitunter mit Wasser und Sedimenten.

Unterschieden werden intrusive – gebildet aus Sedimenten – und extrusive – entstanden am Meeresgrund im Meerwasser – Diabase.

Hinsichtlich der Beschaffenheit sind intrusive Diabase weniger porös und grobkörnig, enthalten teilweise auch Adern bestehend aus Calcit, Quarz oder Chlorit, während extrusive Diabase feinkörniger und porenreicher sind. Teilweise sind die Poren mit Hämatit, Chlorit und Zeolithen gefüllt. Gebirgsbildende Prozesse sind letztlich verantwortlich, dass Diabase an die Erdoberfläche gelangen.

Bedeutende Vorkommen von Diabas befinden sich unter anderem in Schweden; Harz, Fichtelgebirge, Mittelhessen, Rheinisches Schiefergebirge, Dillenburg, Vogtland, Saalburg/Deutschland; Salzburg/Österreich; Ardennen/Frankreich; England; New Jersey/USA; Inseln Skye, Rum, Mull, Arran/Schottland; Irland; Tasmanien/Australien; Finnland; Curacao; Venezuela; Indien; Türkei und Südafrika.


Bedeutung und Verwendung von Diabas

Diabas ist ein Gestein mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, und das schon seit Jahrtausenden. Bereits in der Steinzeit wurden Werkzeuge und Waffen aus Diabas gefertigt. Das Gestein ist verwitterungsstabil und zeichnet sich durch eine hohe Druckfestigkeit aus, weshalb Diabas sowohl als Schotter und Pflasterstein als auch als Gestein zur Fassaden- und Innenraumgestaltung sowie als Grabstein von Bedeutung ist. Ferner wird Diabas als Zuschlagstoff in Beton verwendet und kommt fein vermahlen als Gesteinsmehl im Garten- und Landwirtschaftsbau zum Einsatz. Grund genug, Diabas aufgrund der wirtschaftlichen Nutzungsvielfalt zum Gestein des Jahres 2017 zu küren.


Auch interessant:
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Quellen:
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München

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