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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 09.04.2024


Chalkosin

Chalkosin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: chalcocite | französisch: chalcocite


Chalkosin, Kupferglas und Kupferglanz

Der Name Chalkosin wird aus dem Griechischen mit Kupferstein übersetzt. Anhand der Silbe „chalko“, die im Namen vieler Minerale auftaucht – neben Chalkosin zum Beispiel auch Chalkopyrit, Chalkanthit oder Chalkotrichit – können vergleichsweise einfach entsprechende Rückschlüsse auf die Zusammensetzung (in diesem Fall Kupfer) gezogen werden.

Geprägt wurde der Name Chalkosin von Francois Sulpice Beudant (1787 bis 1850; französischer Mineraloge und Geologe), der das "neue" Mineral erstmals 1823 als "Chalkosine" in seinem Werk "Traité élémentaire de Minéralogie" erwähnte.
In den Jahren zuvor war Chalkosin in historischen Mineralogiebüchern unter dem Namen Kupferglas oder Kupferglanz zu finden.


chalkosin Foto
Chalkosin (Quelle: Johann Gottlob Kurr, 1858, "Kupferglas oder Halbschwefelkupfer, auf Quarz, aus Cornwall")

Eigenschaften von Chalkosin

Chalkosin ist mit der chemischen Zusammensetzung Cu2S ein Vertreter der Mineralklasse der Sulfide.

Die Farbe von Chalkosin ist mittel- bis dunkelgrau mit einem Stich ins Blaue, oder mit den Worten des Mineralogen Gustav Adolf Kenngott (1818 bis 1897): "schwärzlichblau bi stahlgrau, buntfarbig angelaufen"; vergleichbar mit der Farbe von Blei.
Die Strichfarbe ist ebenfalls dunkelgrau.

Chalkosin ist ein poly- bzw. dimorphes Mineral, d.h. das Kupfermineral kristallisiert in zwei verschiedenen Kristallsystemen. Bei einer Temperatur bis 103 °C folgt der Kristallgitterbau dem monoklinen Kristallsystem, mit Temperaturen über diese Grenze hinaus kristallisiert Chalkosin im hexagonalen Kristallsystem – ohne dass in beiden Fällen eine Änderung der äußeren Kristallgestalt erfolgt. Die Kristalle selbst sind prismatisch, tafelig und "haben meist hexagonales Aussehen" (Bauer, 1886), sind aber auch häufig auch zu Zwillingen miteinander verwachsen. Die Aggregate sind derb, massig.

Der Glanz von Chalkosin ist metallisch bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohshärte beträgt 2,5 bis 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 5,5 bis 5,8 g/cm³ angegeben.



Entstehung und Verbreitung von Chalkosin

Chalkosin ist vorrangig ein Primärmineral, das unter hydrothermalen Bedingungen entsteht (nähere Informationen: Die Entstehung von Mineralen). Chalkosin kann aber auch als Sekundärmineral entstehen, wobei das Mineral als Folge von Verwitterungs- bzw. Umwandlungsvorgängen in Kupferlagerstätten hervorgeht.

Ebenso wie das kupferhaltige Mineral Covellin ist Chalkosin nicht stabil und geht langsam in Kupfer, Malachit, Covellin oder Azurit über.

Die Vorkommen von Chalkosin erstrecken sich rund um den Globus. So befinden sich bedeutende Lagerstätten sowohl in Nord, Mittel-, West-, Süd- wie auch in Südosteuropa, im südlichen Afrika, Asien, Australien, an der Westküste Südamerikas, Mexiko und in Nordamerika.


Verwendung und Bedeutung von Chalkosin

Chalkosin ist ein wertvolles Erz für die Gewinnung von Kupfer.

Nachweis von Chalkosin

Chalkosin ist in heißer Salpetersäure löslich und wenn das Mineral in die Flamme gehalten wird, wird selbige grün.


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Auch interessant:


Quellen:

  • Beudant, F. S. (1832): Traité élémentaire de Minéralogie. Tome 2
  • Kurr, J. G. (1858): Kupferglas. IN: Das Mineralreich in Bildern. Naturhistorisch-technische Beschreibung und Abbildung der wichtigsten Mineralien
  • Kenngott, G. A. (1868): Chalkosin. IN: Uebersicht der Resultate Mineralogischer Forschungen
  • Bauer, M. (1886); Chalkosin. IN: Lehrbuch der Mineralogie
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • www.mindat.org - chalcocite

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