Zunyit
Zunyit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: zunyite
Zunyit - Ein seltenes Silikatmineral
1883 berichtete der deutsche Mineraloge William Francis Hillebrand (1853 bis 1925) unter dem Titel "Notes on some Interesting Minerals Occuring newa Pike´s Peak, Colorado" von der Entdeckung der ersten Zunyitkristalle. Darin schreibt er von Topas, Phenakit, Kryolith und einigen anderen Mineralien, die bis dato noch nicht bestimmt wurden ("and others not yet fully determinded").
1885 nimmt Hillebrand erneut Bezug auf diese Funde und tauft eines dieser Minerale in seinen Ausführungen "On Zunyite and Guitermanite, two new Minerals from Colorado" nach der Typlokalität - Ort der Erstentdeckung, der Zuni-Mine bei Silverton in Colorado/USA, Zunyit.
Eigenschaften von Zunyit
Zunyit, bestehend aus Al13Si5O20(OH,F)18Cl, ist ein Mineral der Klasse der Silikate, speziell Sorosilikate.
Zunyit kann farblos, aber auch von weißer, beigefarbener, gräulicher oder rosaroter Farbe sein, letzteres bedingt durch Einlagerungen von Hämatit. Hintze und Linck beschrieben die Farbe von Zunyit im Jahr 1897 als "wasserhell, weiss, graulichweiss; oft getrübt durch schwarze Einschlüsse von nicht krystallisirtem Titaneisen"
Die Strichfarbe ist weiß.
Das Silikatmineral kristallisiert im kubischen Kristallsystem. Die tetrahedralen oder oktaedrischen Kristalle sind vorwiegend mikroskopisch klein, aber gut ausgebildet und mitunter zu Zwillingen miteinander verwachsen.
Der Glanz von Zunyit ist glasartig, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Das Mineral weist einen splittrig-uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Zunyite sind mit einer Mohshärte von 7 harte Minerale, deren Dichte zwischen 2,87 und 2,90 g/cm³ beträgt.
Entstehung und Verbreitung von Zunyit
Zunyit bildet sich sowohl unter mittelgradigen Metamorphosebedingungen als auch hydrothermalen Überprägungen magmatischer Gesteine durch chlor- und fluorreicher Lösungen.
Entsprechende Funde werden im Zusammenhang mit Schiefern und Rhyolithen genannt. Assoziierte Minerale sind bspw. Quarz, Hämatit, Mimetesit, Pyrit, Schwefel, Anglesit, Alunit, Rutil, Enargit, Diaspor und Skorodit.
Nennenswerte Vorkommen des sehr seltenen Minerals befinden sich u.a. in Cumbria/England; Almeria/Spanien; Košice, Banská Bystrica/Slowakei; Serbien; Panagjurište, Pázmánd/Ungarn; Chelopech/Bulgarien; Rumänien; Aserbaidschan; Usbekistan; Balikesir/Türkei; Mongolei; Marokko; Algerien; Südafrika; Philippinen; Honshu/Japan; Tasmanien/Australien; Uaxactun/Guatemala; Atacama/Chile; Bolivien; Peru; Bahia/Brasilien; Salta, Catamarca/Argentinien; Arizona, Nevada, Montana, Colorado, Utah/USA.
Verwendung und Bedeutung von Zunyit
Aufgrund der weltweit wenigen Funde ist Zunyit insbesondere für Mineraliensammlungen von Bedeutung.
Nachweis von Zunyit
Zunyite fluoreszieren rötlich.
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Quellen:
- Hillebrand, W. F. (1883): Notes on some Interesting Minerals Occurring near Pike´s Peak, Colorado. IN: Journal of Chemical Society, London. Band 44
- Hillebrand, W. F. (1885): On Zunyite and Guitermanite, two new Minerals from Colorado
- Rinne, F. (1895): Zunyit von Red Mountain, Ouray Co., Colorado. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
- Hintze, C. F. A. und Linck, G. A. (1897): Zunyit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ www.mindat.org - Zunyite - www.handbookofmineralogy.org - Zunyite