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Yogo-Saphir

Saphir aus der Yogo-Gulch-Schlucht

Hinter dem Namen Yogo Gulch-Saphir oder Yogo-Saphir stehen Saphire, die in der Yogo-Gulch-Schlucht im Bundesstaat Montana in den USA gefunden werden.
In Anspielung an die Herkunft werden Yogo-Saphire auch als Montana-Saphire bezeichnet.

yogo gulch saphir
Hellblauer Yogo-Gulch-Saphir

Die ersten Yogo-Saphire wurden im Jahr 1878 von Jake Hoover entdeckt, der ursprünglich auf der Suche nach Gold unterwegs war und vermeintlich blaue Kieselsteine entdeckte.
Seinen Fund schickt Hoover alsbald an den Mineralogen und Gemmologen George Frederick Kunz (1856 bis 1932). Kunz identifizierte die blauen Steine als Saphire, sodass schon kurze Zeit später mit dem professionellen Abbau in der Yogo-Schlucht begonnen wurde.
Um 1920 versiegten die Quellen des blauen Edelsteins allerdings; hinzu kam, dass eine Flut im Jahr 1923 die Mine verschüttete, der Betrieb aber noch bis 1927 fortgeführt wurde.
Fortan stand ein Wechselspiel zwischen Stilllegung vorhandener Minen, die Suche nach neuen Ressouren und die Reaktivierung alter Minen an der Tagesordnung. 1987 erwachte die Gegend aus dem Dornröschenschlaf, neue Vorkommen wurden gefunden und die Fördermengen krönten ab 1992 die erfolgreiche Suche.
Seit der Entdeckung und dem professionellen Abbau im Jahr 1895 wurden bis 1994 18,2 Mio. Karat Saphire abgebaut.


Saphir - Der blaue Edelstein

Die Besonderheit der Yogo-Saphire ist die Farbe, die als ein intensives, dunkles Kornblumenblau beschrieben wird. Einige Steine gehen aber auch ins Violettblaue. Teilweise wird im Zusammenhang mit den Saphiren aus Yogo Gulch der königsblauen Farbe wegen auch der Begriff Royal American Sapphire genannt. Eine Farbe, die viele andere blaue Saphire nur durch eine Wärmebehandlung erhalten. Zudem zeichnen sich Yogo-Saphire durch eine hohe Reinheit und eine gleichmäßige Farbverteilung aus. Unerlässliche Faktoren, welche die hohe Qualität der Yogo-Saphire bestimmen.

Grundsätzlich ist es möglich, auch blassblaue, unreine Saphire in den gewünschten Farbton Kornblumenblau zu bringen. Erforderlich ist dazu eine Wärmebehandlung, das sog. Brennen. Das blaue Mineral wird vorsichtig erhitzt mit der Folge, dass sich die Farbe intensiviert und dunkler wird, gleichzeitig Unreinheiten und störende Einschlüsse korrigiert werden.
Ein Verfahren, das bei Yogo-Saphiren nicht vonnöten ist. Die Einschlüsse von Fremdmineralien wie Rutil, Calcit, Spinell, Muskovit/Glimmer, Almandin und Pyrop/Granat, Monazit, Feldspat und Apatit sind von kryptokristalliner Größe und fallen in puncto Beeinträchtigung der Reinheit nicht ins Gewicht.

Eine Besonderheit der Yogo-Saphire ist die Größe der Kristalle, die laut Kunz "alle klein, bis 1,5 Karat" sind und "Streifen an der Basis" (Pratt, 1898) aufweisen.

Anders als bei Pigeon´s Blood Rubinen bzw. Taubenblutrubinen und Deep Russian Amethysten bzw. Sibirischen Amethysten, bei denen die Farbbezeichnung allgemeingültig auf Rubine und Amethyste aus aller Welt verwendet wird, ist der Titel Yogo-Saphir einzig auf die Vorkommen des blauen Korund-Vertreters aus der Yogo-Gulch-Schlucht beschränkt.

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Quellen:

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 20.05.2025

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