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Peacock Ore

Peacock Ore - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: bornite, peacock ore


bornite - Mineral und Kristalle
Peacock Ore - Bornit

Peacock Ore alias Bornit oder Buntkupferkies

Hinter dem Namen Peacock Ore – übersetzt: Pfauenerz – steht der Handelsname für das Mineral Bornit bzw. Buntkupferkies.
Namensgebend sind sowohl die Metallerze von Peacock Ore wie auch die schillernde blaue, grüne bis violette Farbe, die an den Federschweif und das Federkleid von Pfauen erinnert.

Der Beriff Peacock Ore wurde erstmals von Martin Wall im Jahr 1783 in einer Aufzählung verschiedener Minen erwähnt, in denen Blei abgebaut wird.
In der Mineralogie ist Peacock Ore unter der Bezeichnung Bornit weitaus geläufiger, wobei der Mineraloge Ignaz von Born (1742 bisb1791) seit der Namensgebung 1845 als Pate für den Namen Bornit steht. In den Jahren zuuvor, im Konkreten seit 1791, war das Mineral in Anspielung an die Vielfarbigkeit als Buntkupferkies bekannt, das laut Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817; Mineraloge) in „kupferrothen Farben, die schon sehr ins tombakbraune fällt“ vorkommt, typischerweise aber auch „violblau“, „himmelblau“ oder „mit einer blauen Farbe angelaufen, die schon zum Teil noch ein wenig ins Violette zieht“ sein kann.


Eigenschaften von Peacock Ore

Peacock Ore wird als Bornit, Buntkupferkies definiert; teilweise wird die Bezeichnung Peacock Ore auch als Synonym für Chalkopyrit verwendet (Scott; 1887), das sich durch seine gold- bis messinggelbe Farbe optisch deutlich von Peacock Ore unterscheidet. Die metallisch-bunten Anlauffarben von Pfauenerz wiederum sind auf die Oxidation des Kupferminerals zurückzuführen.

Tabelle: Die Eigenschaften von Peacock Ore
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung  Cu5FeS4 
Mineralklasse Sulfidmineral
Kristallsystem
  • orthorhombisch
  • würfelige, verzerrte und oktaedrische Kristalle
  • derbe, massige, dichte, plattenförmige und körnige Aggregate
Farbe
  • rötlich bis schwarz
  • begleitet von einem Schiller in blau, violett, kupferrot und goldgelb
  • Strichfarbe grauschwarz
    Glanz metallisch
    Transparenz undurchsichtig
    Bruch muschelig bis uneben
    Spaltbarkeit unvollkommen
    Mohshärte 3,5 bis 4
    Dichte 4,9 bis 5,3 g/cm³




    Entstehung und Verbreitung von Peacock Ore

    Die Entstehung von Peacock Ore als Kupfererz erfolgt unter hydrothermal-magmatischen Bedingungen oder sedimentären Verhältnissen (Mehr dazu: Die Entstehung von Mineralien).
    Allerdings ist Peacock Ore kein beständiges Mineral; unter Tage verwittert Peacock Ore und geht in Chalkosin, Azurit und Malachit über.

    Peacock Ore ist ein weit verbreitetes Mineral, das weltweit an zahlreichen Fundorten vorkommt, zum Beispiel:

    • Thüringen (Catalogue Portland Museum; 1786)
    • Brassel Mountain/Irland (Carr; 1806)
    • Copper Mines of Cornwall (Gantter; 1858)
    • Australien (Scott; 1887)
    • Ceylon (1888)
    • Snowstorm mine Mullan/USA (Ransome und Calkins; 1908)
    • Copper King/Sonora Gulch/USA (Ransome und Calkins; 1908)
    • South Peacock Mine Idaho/USA (US Bureau of Mines; 1943)

    Heutzutage sind weitaus mehr Peacock Ore-Vorkommen bekannt, u.a. in Skandinavien, England, Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Spanien, Italien, Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Ukraine, Russland, Marokko, Ghana, Namibia, Südafrika, Iran, Afghanistan, Indien, China, Japan, Myanmar, Australien, Neuseeland, Argentinien, Brasilien, Chile, Guatemala, Kuba, Mexiko, USA und Kanada.


    Bedeutung und Verwendung von Buntkupferkies

    Peacock Ore bzw. Bornit ist wegen des Kupfergehalts ein wichtiges Erz für die Gewinnung von Kupfer. Unter dem Namen Peacock Ore wird das Mineral aber vor allem als Stein für Sammlungen und als Chakrastein verkauft.


    Auch interessant:


    Quellen:
    ⇒ Wall, M. (1783): Dissertations on Select Subjects in Chemistry and Medicine
    A Catalogue of the Portland Museum (1886)
    ⇒ Werner, A. G. (1791): Ausführliches und systematisches Verzeichniß des Mineralien-Kabinets des weiland kürfürstlich sächsischen Berghauptmans Karl Eugen Pabst von Ohain. Erster Band
    ⇒ Carr, J. (1806): The Stranger in Ireland. Or, A Tour in the Southern and Western Parts of that Country in 1805
    ⇒ Haidinger, W. (1845): Handbuch der bestimmenden Mineralogie: enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches
    ⇒ Gantter, L. (1858): The Copper-Mines of Cornwall. IN: Englische Chrestomathie für den Schul-und Privat-Unterricht
    ⇒ Scott, H. J. (1887): South Australia in 1887. A Handbook for the Adelaide Jubilee International Exhibition
    ⇒ Ferguson, A. M. (1888): Peacock Copper Ore in Ceylon. IN: All about Gold, Gems, and Pearls (also Minerals Generally) in Ceylon and Southern India
    ⇒ Ransome, F. L. und Calkins, F. C. (1908) The Geology and Ore Deposits of the Coeur D'Alene District, Idaho
    ⇒ United States. Bureau of Mines (1943): South Peacock Mine Idaho. IN: Mineral War Reports
    ⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
    ⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
    ⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
    ⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
    www.mindat.org - bornite


    Autor: (steine-und-minerale.de)

    Letzte Aktualisierung: 09.08.2022

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