Eisenglimmer
Eisenglimmer - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: ferrous mica hematite
Eisenglimmer und Hämatit
Der Name Eisenglimmer bezieht sich sowohl auf die eisenhaltigen Bestandteile und die für Glimmermineralien typischen schuppenartigen Kristalle, oder wie der Mineraloge Johann Lehmann (1756 bis 1804) Eisenglimmer im Jahr 1791 definierte: "Hierunter verstehen die Mineralogen ein aus lauter schuppenartigen glänzenden, oft auch biegsamen und also dem Glimmer sehr ähnlichen Blättern bestehendes Eisenerzt".
Mineralogisch betrachtet handelt es sich bei dem Mineral Eisenglimmer um Hämatit, ein Eisenoxid, desen Kristalle feinen Schüppchen gleichen.
Vergleichbare Kristalle sind in der Mineralogie bei den Mineralien der Glimmergruppe, kurz Glimmer, bekannt. Die Kristalle von Glimmern wie Muskovit und Biotit lassen sich in feine Blättchen und Schuppen zerlegen.
Eigenschaften von Eisenglimmer
Das auffälligste Merkmal von Eisenglimmer ist der metallische Glanz, der aufgrund der blättchenartigen Kristalle intensiv ausfällt, wobei Lehmann Eisenglimmer, der eine "Eisenfarbe und eine glänzende Fläche" hat, Spiegelerzt, Minera ferri specularis, nannte. Dickschuppigen, dichten Eisenglimmer hingegen nannte der Mineraloge "Eisenmann"
Die Farbe von Eisenglimmer ist vorrangig dunkelgrau bis schwarz. Eine Ausnahme stellt Roteisenglimmer, das rötlich bis rotbraun ist.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | Fe2O3 |
Mineralklasse | Oxidmineral |
Farbe | dunkelgrau, schwarz, rot, rotbraun |
Strichfarbe | rot |
Glanz | metallisch, farbig schimmernd |
Transparenz | undurchsichtig, durchscheinend in dünnen Blättchen |
Bruch | uneben, faserig, muschelig |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Mohshärte | 5,5 bis 6,5 |
Dichte | 4,95 bis 5,16 g/cm³ |
Bedeutung und Verwendung von Eisenglimmer
Hämatit bzw. Eisenglimmer ist als Eisenerz wirtschaftlich von Interesse, hat sich aber auch als Pigment in Korrosionsschutzfarbe bewährt. Mit Eisenglimmer angereicherte Farben und Lacke werden vornehmlich unter dem Namen Schuppenpanzerfarbe verkauft - bedingt durch die Tatsache, dass durch das Aufbringen von Eisenglimmerfarbe regelrecht ein Schuppenpanzer auf der behandelten Oberfläche entsteht. Die sog. Schuppenpanzerfarbe findet vorrangig im Außenbereich Anwendung, insofern Eisenglimmer in der Funktion als Rostschutzpigment Oberflächen und Metalle vor der Oxidation infolge der Witterung oder von Umwelteinflüssen schützt.
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Auch interessant:
Quellen:
⇒ Lehmann, J. (1791): Eisenglimmer. IN: Grundsätze der Mineralogie
⇒ Mohs, F. (1804): Eisenglimmer. IN: Des Herrn Jac. Fried. von der Null Mineralien-Kabinet
nach einem, durchaus auf äussere Kennzeichen gegründeten Systeme geordnet, beschrieben und durch Hinzuthuung vieler, dem gegenwärtigen Zustande der Mineralogie angemessener, erläuternder Anmerkungen und nöthiger Berichtigungen, als Handbuch der Oryctognosie brauchbar gemacht.
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München