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Böhmischer Topas

Topas aus Böhmen alias Citrin

Der Name Böhmischer Topas ist eine andere Bezeichnung bzw. der Handelsname für das gelbe Mineral Citrin, der aus Böhmen in Tschechien stammt. Wilhelm Kleefeld (1825 bis 1904) definierte Böhmischen Topas im Jahr 1879 als einen Citrin, der "ist durchsichtig, weingelb, oft mit schönem Goldschimmer und wird vielfach zu Schmucksachen verarbeitet, die jenem aus dem edlen Topas sehr ähnlich sehen".

Mit dem Namenszusatz "Topas" wird eine scheinbare Wertsteigerung von Citrinen bezweckt, deren Preis auf dem Mineralienmarkt geringer ist als der von gelben Topasen.


Eigenschaften von Böhmischem Topas

Anders als der Name es vermuten lässt, handelt es sich bei Böhmischem Topas nicht um eine Topas-Varietät aus Tschechien, sondern um den Quarz-Vertreter Citrin. Neben Citrinen zählen u.a. folgende Mineralien ebenfalls zu den Quarzen:

Trotz der farblichen Ähnlichkeit und Transparenz sowie einem vergleichbaren Glanz sind Topas, im Speziellen Goldtopas und Citrin bzw. "gelber Bergkristall" (Meyers Conversationslexikon, 1893) zwei verschiedene Mineralien mit unterschiedlichen Eigenschaften:

Tabelle: Die Eigenschaften von Böhmischem Topas alias Citrin und gelbem Topas im Vergleich
EigenschaftCitrinTopas
Chemische Zusammensetzung SiO2Al2(F,OH)2SiO4
Mineralklasse OxidmineralSilikatmineral
Farbe zitronengelb, hellgelbgelb
Strichfarbe weißweiß
Glanz glasartigglasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinenddurchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde, muscheligmuschelig-spröde
Spaltbarkeit unvollkommenvollkommen
Mohshärte 6,5 bis 78
Dichte 2,65 g/cm³3,53 bis 3,56 g/cm3


Verwendung und Bedeutung von Böhmischem Topas

Böhmischer Topas wird hauptsächlich als Schmuckstein verwendet.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Haüy, R. J. und Karsten, D. L. G. (1804): Gelber Glasquarz. Böhmischer Topas. IN: Lehrbuch der Mineralogie
⇒ Kleefeld, W. (1879): Topasquarz, Böhmischer Topas. IN: Die Halbedelsteine
⇒ Meyers Conversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Mit ungefähr 10.000 Abbildungen im Text und auf 950 Bildertafeln, Karten und Plänen · Band 3 (1893): Böhmischer Topas, Böhmische Steine
⇒ Rau, W. (1941): Die Edelsteine. Verlagsbuchhandlung J.J. Weber in Leipzig
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 15.02.2024

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