Auch wenn viele Gesteine und Minerale häufig lose vorzufinden sind, ist bisweilen der Einsatz von Werkzeugen notwendig, um Gesteine aus Felsen zu hauen, zu zerkleinern oder Minerale aus dem Gestein zu trennen.
Geologenwerkzeuge dienen neben dem Ausschlagen vom Anstehenden bzw. Felsen und dem Präparieren von Gesteinen, Mineralen oder Fossilien auch der Zerkleinerung von Gesteinen – letzteres ist insbesondere vonnöten bei der Bestimmung, da Verwitterungskrusten oder oberflächliche Beschmutzungen Schwierigkeiten bei der Identifikation bereiten können.
Die Ausrüstung variiert mit dem Zweck und der Gesteinsart. Viele kristalline, sehr kompakte Gesteine wie z.B. Granit und Rhyolith benötigen härteres bzw. spezielleres Werkzeug als weichere Sedimentgesteine wie Kalkstein oder Sandstein.
Abhängig von den Geländebedingungen am Fundort sollten im Vorfeld Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Grundsätzlich ist festes, stabiles Schuhwerk mit zu tragen, das im Vorderfußbereich bestenfalls mit Stahlkappen verstärkt und eventuell mit Gamaschen versehen ist. So wird Verletzungen am Fuß durch fallendes Gestein vorgebeugt und Schutz vor in den Schuh fallenden Steinen gewährleistet. Zusätzlich sollten Schuhe bei Arbeiten im Gelände mit Profilsohle ausgestattet sein, um Standfestigkeit bei unwegsamem oder rutschigem Grund zu garantieren.
Bei Arbeiten in Höhlen oder unter Tage ist eine schützende Kopfbedeckung wie ein Schutzhelm Voraussetzung. Weiterhin bietet sich eine Schutzbrille während hämmernder Tätigkeiten an, die verhindert, dass sich lösende Gesteins- oder Mineralsplitter in das Gesichtsfeld und v.a. in die Augen gelangen.
Zudem versteht es sich von selbst, sich vorher um eventuelle Nutzungseinschränkungen (Eigentumsrechte, Naturschutz, Naturdenkmale) zu informieren und die Natur nicht unnötig in Mitleidenschaft zu ziehen (z.B. entfernte Grasnarbe zurücklegen).
Geologenhämmer unterscheiden sich von konventionellen Hämmern durch die Verarbeitung. Das Hauptwerkzeug von Geologen ist aus einem Stück Stahl geschmiedet und speziell gehärtet, um materialbedingtes Splittern zu verhindern. Der besseren Griffigkeit wegen ist der Stiel mit einem Überzug aus Leder oder Kunststoff versehen. Angelehnt an die Schlagkraft und Stufe der Gesteinsverarbeitung – grobes Zerschlagen, feinere Steinverarbeitung, usw. - weisen Geologenhämmer verschiedene Gewichte, Stiellängen und Ausprägungen des Hammerkopfes auf.
Fäustel, alternativ Handfäustel genannt, werden beim groben Zerteilen von großen Gesteinen oder Felsen eingesetzt. Typisch sind die quaderförmigen, ebenen Schlagflächen an der Vorder- und Rückseite des Hammerkopfes.
Der 3 bis 5 kg schwere Vorschlaghammer dient ebenfalls der Zerkleinerung von Gesteinsmaterial. Prägend sind die ebene Schlagfläche und das keilartig abgeschrägte andere Ende.
Kristallinhammer sind etwas leichter als Vorschlaghammer und garantieren einen effektiven Schlag, bedingt durch den langen Stiel, auf dem ein quaderförmiger, kurzer Hammerkopf sitzt.
Ein Schürfhammer findet Einsatz, um die grob zerlegten Gesteine zu Handstücken zu bearbeiten. Kennzeichnend für diesen vergleichsweise leichten Hammer ist die quadratische Schlagfläche, der eine breite, aber flach zulaufende Schneide gegenüberliegt.
Pickhammer werden verwendet, um Gesteine auszuhebeln und Mineralien oder Fossilien vom Muttergestein zu trennen. Pickhammer sind von anderen Hämmern durch den spitzen Hammervorderkopf und quaderförmigen Hammerhinterkopf zu unterscheiden.
Der Transport von Hämmern erfolgt am besten in Hammertaschen, mit welchen der Hammer gesichert am Gürtel befestigt werden kann, ohne dass die Hammerkopfspitze zu Verletzungen des Trägers führen kann.
Meißel sind ebenfalls wichtige Werkzeuge zur Bearbeitung von Gesteinen oder Gesteinsstücken. Steinmeißel erlauben filigranere Gesteinszerlegungen bzw. werden dann genutzt, wenn Vorsicht beim Spalten von Sedimentgesteinen oder Schiefern verlangt wird. Meißel sind aus Stahl gefertigt und erhältlich in verschiedenen Varianten. Der Meißelkopf kann unterschiedlich geformt sein – flach, spitz oder flachzulaufend spitz.
Flachmeißel werden eingesetzt, um Gesteinsplatten aufzutrennen. Der Meißelkopf ist flach und breit.
Kreuzmeißel dienen ebenfalls zum Präparieren von Gesteinen, Mineralen und Fossilien. Charakteristisch ist der spitz zulaufende, aber flache Meißelkopf.
Spitzmeißel werden für Detailarbeiten an harten, magmatischen Gesteinen wie Granit oder kristallinen Metamorphiten wie Gneis verwendet. Die Form von Spitzmeißeln erinnert an gespitzte Bleistifte.
Ein Allround-Werkzeug ist der sogenannte Strahlstock: Brecheisen, Schürfwerkzeug und Meißel in einem. Die vor allem von Strahlern (Sammlern von Mineralien und Kristallen) genutzte 30 bis 50 cm lange Eisenstange gleicht einem „Kuhfuß“. Das eine Ende der Eisenstange ist spitz wie ein Spitzmeißel, während das andere Ende rechtwinklig abgebogen ist.
Klappspaten erweisen sich ebenso als praktisches Werkzeug, wenn zunächst die Bodennarbe oder Schutt entfernt werden müssen, um an Gesteinsstücke zu gelangen. Ein Beispiel hierfür sind Pingen, die seit vielen Jahren brach liegen und sich eine Verwitterungsdecke bilden konnte.
Genauso nützlich ist das Mitführen einer Lupe mit acht- bis zehnfacher Vergrößern, um mögliche Mikromounts oder die Gemengteile von Gesteinen besser zu erkennen.
Beim Schürfen nach Gold finden Goldwaschpfannen aus Stahl oder Kunststoff Einsatz. Im Unterschied zu handelsüblichen Haushaltspfannen zeigen Goldwaschpfannen am Rand gänzlich oder halbseitig Riffeln bzw. Riefen, die sicherstellen, dass das Gold in der Pfanne verbleibt.
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Quellen:
www.mineralium.com
www.steinkern.de
www.meinemineraliensammlung.com
http://goldwaschen.blogspot.com
Letzte Aktualisierung: 13. März 2024