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Butterscotch-Bernstein



Bernsteine gibt es in vielen Farben – von weiß über gelb und beige, orange bis rötlich und braun. Eine Farbe, die sich in den vergangenen Jahren unter allen Bernsteinen zu einer hochpreisigen Bernsteinfarbe etabliert hat, ist Butterscotch-farbener Bernstein.



Der Name Butterscotch-Bernstein

Der Begriff Butterscotch-Bernstein stammt aus dem Englischen. Teilweise werden Butterscotch-Bernsteine auch unter dem englischen Namen Butterscotch Amber geführt (Amber = Bernstein).

Das Wort Butterscotch wird mit Toffee oder Karamell übersetzt und bezieht sich weniger auf die Konsistenz bzw. geringe Härte von Bernsteinen.
Vielmehr ist die toffee- oder karamellähnliche Farbe entscheidend für die Namensgebung von Butterscotch-Bernsteinen.

Dass sich der Name Butterscotch-Bernstein im deutschen Sprachraum durchsetzen konnte, hängt vermutlich mit der deutschen Bezeichnung für Butterscotch-farbene Bernsteine zusammen, die im Deutschen als Bastard-Bernsteine geführt werden.

Ein weiterer Name für Butterscotch-Bernstein ist Kumst – ein altes preußisches Wort für Sauerkraut, das genau wie Butterscotch in Anlehnung an die Farbe von Butterscotch-Bernsteinen gewählt wurde.



Die Farbe von Butterscotch-Bernstein

Butterscotch-Bernsteine werden als Bernsteine definiert, die von trüber, undurchsichtiger Transparenz, mattem Glanz und gelber bis karamellartiger Farbe sind.

Butterscotch-Bernsteine sind ein Produkt der Natur, weshalb die Farbe teilweise ungleichmäßig verteilt ist und feine Wölkchen oder andere Zeichnungen aufweist.

Der Ursprung der Farbe von Butterscotch-Bernsteinen liegt in kleinsten, im Bernstein eingeschlossenen Luftbläschen begründet.


Der Wert von Butterscotch-Bernstein

Butterscotch-Bernsteine haben sich in den vergangenen Jahren zu wertvollen und hochpreisigen Bernsteinen entwickelt. Vor allem im Ausland gelten die milchig-trüben, gelben bis beigen Steine als eine Kostbarkeit. Der Großteil der Kunden, die Butterscotch-Bernstein kaufen, kommt aus China. Dass Butterscotch-Bernstein in Asien einen hohen Grad an Beliebtheit genießt, liegt an der Bedeutung der Farbe Gelb.

Die Farbe Gelb war in der Vergangenheit nur dem Kaiser vorbehalten. Kein anderer im Land durfte die Farbe Gelb als Kleidung oder Schmuck tragen oder sein Haus in der Farbe streichen. Heute steht hinter der Farbe Gelb die Symbolik von Macht und der Tugenden Toleranz, Weisheit und Geduld.

Die Frage, wie teuer ein Butterscotch.-Bernstein ist, lässt sich nicht einfach beantworten. Bei der Festlegung des Preises von Butterscotch-Bernstein spielt vor allem die Tatsache, ob der Stein naturbelassen ist, eine gewichtige Rolle. Bernsteine können mittels Kunststoff bzw. Harz imitiert werden, was sich im Preis niederschlägt. Für Butterscotch Bernsteine von hoher Qualität, deren Farbe unbehandelt ist und der Stein kein zusammengesetzter Pressbernstein ist, werden mitunter bis zu 400 € pro Gramm Butterscotch-Bernstein gezahlt.


Butterscotch-Bernstein erkennen

Die Farbe von Butterscotch-Bernsteinen gleicht der Farbe von einigen Mineralien; insbesondere bei Orangencalcit/Calcit, Karneol, Citrin und Alabaster und vom Meerwasser abgerundeten Glasscherben liegt die Verwechslung mit Butterscotch-farbenem Bernstein nahe.

Um zu prüfen, ob der vorliegende Stein ein Butterscotch-Bernstein ist oder ein anderes Mineral, kann sich beim Testen auf die Eigenschaften von Butterscotch-Bernstein berufen werden.
Butterscotch-Bernsteine sind wie andere Bernsteine auch von sehr geringer Härte. Die Mohshärte von Bernstein beträgt 2 bis 2,5 auf der zehnstufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Carl Friedrich Christian Mohs – der Stein lässt sich demnach mühelos mit dem Fingernagel oder einem Messer ritzen.

Ein weiteres Merkmal von Bernsteinen ist die geringe Dichte, weshalb das „Gold der Ostsee“ in der Lage ist, im Salzwasser zu schwimmen. In Süßwasser bzw. Leitungswasser taucht Bernstein unter. Wird einem Liter Leitungswasser jedoch 120 g Salz hinzugefügt, und somit die Bedingungen vom Salzwasser der Ostsee nachgestellt, treibt Butterscotch-Bernstein an der Wasseroberfläche.

Zudem verströmen Butterscotch-Bernsteine einen harzigen Duft, der auf die Herkunft bzw. den Ursprung von Bernsteinen hinweist, wenn man mit einer erhitzten Steck- oder Nähnadel vorsichtig den Bernstein kritzt.

Daneben lädt sich Bernstein statisch durch Reibung auf und kann Staub, Haare und Papier anziehen.


Auch interessant:



Quellen:

  • Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Reinicke, R. (2007): Steine am Ostseestrand. Demmler Verlag Schwerin
    ⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
  • Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • www.farbenundleben.de

Letzte Aktualisierung: 28.04.2024



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