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Pyritsonne

Scheibenartiger Pyrit

Namensgebend für Pyritsonnen ist das charakteristische Aussehen: Die Aggregate des Minerals präsentieren sich in kreisrunder Form, mit strahlenförmigen Strukturen, die vom Zentrum ausgehen – ganz ähnlich einer stilisierten Sonne. Die glänzende Färbung, die von strahlendem Gelb bis zu messingartigem Goldton reicht, verstärkt diesen Sonnen-Effekt zusätzlich.



pyritsonne Foto
Fragment einer Pyritsonne


Eigenschaften von Pyritsonnen

Pyritsonnen bestehen chemisch betrachtet aus Schwefelsulfid (FeS2), werden damit der Mineralklasse der Sulfide zugeordnet.

Die Farbe von Pyritsonnen variiert zwischen metallisch-gelb, messingfarben oder goldgelb, teilweise auch leicht ins Gräuliche gehend – unter anderem abhängig vom Grad der Verwitterung des Minerals.
Die Strichfarbe ist grau-schwarz.

Die Besonderheit von Pyritsonnen ist die Form der Aggregate. Während Pyrit als ein Vorzeigemineral des kubischen Kristallsystems mit perfekten Würfeln gilt, sind Pyritsonnen von runder und flacher Form, weshalb das Mineral auch als Pyrittaler oder Pyritscheibe gehandelt wird. Noch charakteristischer für eine Pyritsonnen sind aber die „Sonnenstrahlen“, die wie dicht aneinander gelegte Lamellen deutlich zu erkennen sind.

Hinsichtlich der weiteren Eigenschaften unterscheiden sich Pyritsonnen nicht vom Mineral Pyrit. Der Glanz ist aufgrund der Eisengehalte ebenso metallisch, die Transparenz ist undurchsichtig. Pyritsonnen weisen eine unvollkommene Spaltbarkeit auf und sind im Bruch uneben bis muschelig.

Die Mohshärte einer Pyritsonne beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 5 bis 5,2 g/cm³.


pyrite-sun - Mineral und Kristalle
"Sonnenstrahlen" der Pyritsonne


Entstehung und Verbreitung von Pyritsonnen

Die Bedingungen, unter denen Pyritsonnen gebildet werden, finden im sedimentären Milieu statt, d.h. man findet Pyritsonnen in einigen, wenigen Sediment- bzw. Ablagerungsgesteinen, vornehmlich werden Funde in den Abbaugebieten von Kohlelagerstätten oder in Tonschiefern. Die eigentümliche Form ist eine direkte Form der Auflast der Sedimente. Die Pyritkristalle können nicht als Würfel kristallisieren, sondern werden „gezwungen“, flach und seitlich auslaufend zu wachsen.


pyritsonnen - Aufnahme des Minerals
Verwitterungskruste am Rand einer Pyritsonne


Verwendung und Bedeutung von Pyritsonnen

Pyritsonnen sind nicht von wirtschaftlichem Interesse. Vielmehr sind Pyritsonnen begehrte Sammlerobjekte und werden als Heilsteine verkauft, deren Wirkung in klinischen Tests nicht nachgewiesen werden konnte.



Auch interessant:

Quellen:

  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Okrusch, M. und Matthes, S. (2013): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • www.mindat.org - Pyrite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 24.07.2025

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