Minium
englisch: minium | französisch: minium
Namenspate des im Jahr 1806 von James Smithson (1795 bis 1829, britischer Mineraloge) erstmals in seinen Ausführungen über "Account of a discovery of native minium" beschriebenen Minerals ist der gleichnamige Fluss Rio Mino – alternativ Mino, Minho, der durch die Länder Portugal und Spanien fließt.
Eigenschaften von Minium
Minium mit der chemischen Zusammensetzung Pb2+2Pb4+O4 wird der in der Mineralogie gängigen Mineralklasse der Oxide zugeordnet.
Die Farbe von Minium ist orange, rot bis rotbraun bei orangegelber Strichfarbe.
Minium kristallisiert dem tetragonalen Kristallsystem folgend und bildet dipyramidale Kristalle, die aufgrund der geringen Größe nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Die Aggregate des Minerals sind erdig bis derb.
Das bleihaltige Mineral Minium ist von fettigem bis matten Glanz und durchscheinender Transparenz. Daneben weist Minium eine vollkommene Spaltbarkeit auf.
Die Mohshärte von Minium beträgt 2,5 bei einer Dichte von 8,9 bis 9,2 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Minium
Aufgrund der Farbe und Erscheinungsform wurde Minium lange Zeit mit Cinnabarit verwechselt.
Im Unterschied zu Cinnabarit (HgS) gilt Minium als ein seltenes Mineral, dessen Vorkommen sich auf einige wenige Fundorte bspw. In England, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Spanien, Ungarn, Russland, Namibia, Südafrika, Iran, China, Australien, Mexiko, Kanada sowie die USA beschränken. Dabei sind die Funde unter anderem mit den Mineralien Cerussit, Quarz, Zinkit, Galenit, Hemimorphit, Mimetesit, Wulfenit sowie Lithargit vergesellschaftet.
Verwendung und Bedeutung von Minium
Bedingt durch die Seltenheit von Minium ist das Mineral heutzutage von keinerlei wirtschaftlichem Interesse. In der Vergangenheit wurde das Mineral als rotes Pigment in der Malerei u.a. von Albrecht Dürer in seinem Gemälde „Jungfrau und Kind mit St. Anna“ sowie bei Verzierungen in den Tempelanlagen von Agkor Wat in Thailand verwendet. Dass Minium heute nicht länger als Farbpigment zum Einsatz kommt, wird neben der Rarität mit der Giftigkeit des Minerals begründet.
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Quellen:
⇒ www.mindat.org - Minium
⇒ Smithson, J. (1806): Account of a discovery of native minium. In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London