Hopeit
englisch: hopeit | französisch: hopeit
Hopeit oder Stilbit?
Die Erstbeschreibung des Minerals Hopeit stammt aus dem Jahr 1821. Der schottische Physiker David Brewster (1781 bis 1868) berichtet in seinen Ausführungen "New Mineral from Aachen, near Altenberg" von der Entdeckung eines neuen Minerals, das er zunächst als "a very fine crystal of Stilbit" identifizierte.
Zwei Jahre später veröffentlichte Brewster eine ausführliche Beschreibung und Analyse mit dem Titel "Description of Hopeite, a New Mineral from Altenberg near Aix-La-Chapelle", das sich nicht mehr als die Zeolithvarietät Stilbit herausstellte und erwähnt an dieser Stelle erstmals den Namen Hopeit, den er zu Ehren des schottischen Chemikers Thomas Charles Hope (1766 bis 1844) wählte.
Eigenschaften von Hopeit
Hopeit ist mit der Zusammensetzung Zn3(PO4)2 · 4H2O ein Vertreter der kristallwasserhaltigen Phosphatminerale.
Die Farbe von Hopeit reicht von weiß über gelb bis hin zu rotbraun und rotgrau.
Die Strichfarbe von Hopeit ist weiß.
Hopeit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und bildet prismatische, säulenförmige oder tafelige, gestreifte Kristalle. Die Aggregate sind krustenartig, traubenförmig oder derb.
Hopeit ist von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz, der Glanz ist glasartig, auf Spaltflächen auch perlmuttartig. Der Bruch des Minerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen.
Hopeit ist ein relativ weiches Mineral: die Mohshärte beträgt 2,5 bis 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 3 bis 3,1 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Hopeit
Hopeit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, das insbesondere in Zinklagerstätten oder in Pegmatiten vorkommt.
Dabei ist Hopeit mit zahlreichen Mineralen vergesellschaftet wie bspw. Zinkblende, Hemimorphit, Smithsonit, Vanadinit, Anglesit, Kupfer, Phosphophyllit, Parascholzit, Rockbridgeit, Scholzit, Limonit, Tarbuttit, Spencerit, Leukophosphit, Laueit und Robertsit.
Hopeit ist ein seltenes Mineral, weshalb sich die Vorkommen auf wenige Fundorte unter anderem in Belgien; Harz, Oberpfälzer Wald, Aachen und Bad Ems/Deutschland; Portugal; Spanien; Sambia; Südafrika; China; Australien; Bolivien; Kanada und den USA beschränken.
Bedeutung und Verwendung von Hopeit
Trotz der Zinkgehalte ist Hopeit aufgrund der wenigen Lagerstätten nicht von wirtschaftlicher Bedeutung. Allenfalls ist Hopeit als Sammlungsmineral von Interesse.
Nachweis von Hopeit
Hopeit ist in Salzsäure löslich.
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Quellen:
- Brewster, D. (1821): New Mineral from Aachen, near Altenberg. IN: The Edinburgh Philosophical Journal, Vol. VI
- Brewster, D. (1823): Description of Hopeite, a New Mineral from Altenberg, near Aix-La-Chapelle
- Breithaupt, A. (1832): Prismatoidischer Zink-Phyllit (Hopeit). IN: Vollständige Characteristik des Mineral-Systems
- Leonhard, C. C. v. (1833): Hopeit. IN: Naturgeschichte des Mineralreichs. Lehrbuch für öffentliche Vorträge, besonders auch in Gymnasien und Realschulen, so wie zum Selbststudium. Grundzüge der Oryktognosie
- Hausmann, J. F. L. (1847): Hopeit. IN: Handbuch der Mineralogie
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Hochleitner, R. (2019): Der neue Kosmos-Mineralienführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine.
- www.mindat.org - Hopeit
- www.handbookofmineralogy.org - Hopeite