Laueit
Laueit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: laueite
Das Mineral Laueit wurde zum ersten Mal von der deutschen Mineralogin Christel Tennyson (1925 bis 2010) in der Grube Cornelia im bayerischen Hagendorf-Süd/Deutschland gefunden. Im Jahr 1954 erfolgte die ausführliche Analyse und Beschreibung sowie Namensgebung durch den deutschen Mineralogen Karl Hugo Strunz (1910 bis 2006). In einer Veröffentlichung von Strunz mit dem Titel „Laueit, ein neues Mineral“ benannte Strunz das Mineral zu Ehren des Physikers Max von Laue (1879 bis 1960).
Eigenschaften von Laueit
Mit der Zusammensetzung Mn2+Fe23+(PO4)2(OH)2·2H2O ist Laueit ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate.
Die Farbe des kristallwasserhaltigen Phosphatminerals ist gelblich, orange bis hellbraun, farblich Bernsteinen sehr ähnlich.
Die Strichfarbe ist weiß.
Laueit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und bildet prismatische, tafelförmige Kristalle aus. Eine Besonderheit an Laueit ist der Polymorphismus mit den Mineralen Stewartit sowie Pseudolaueit – alle drei Minerale weisen die gleiche chemische Zusammensetzung auf, bilden aber völlig verschiedene Kristallstrukturen aus.
Der Glanz von Laueit ist glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Die Spaltbarkeit des Minerals ist vollkommen.
Die Mohshärte beträgt 3, das spezifische Gewicht wird mit 2,44 bis 2,49 angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Laueit
Laueit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, das insbesondere in granitoiden Pegmatiten auskristallisiert.
Die Begleitminerale von Laueit sind übersichtlich; bekannt sind Assoziationen mit Rockbridgeit, Strunzit und Stewartit.
Nennenswerte Vorkommen von Laueit befinden sich unter anderem in Schweden; Finnland; Frankreich; Hagendorf, Zwiesel und Oberwolfach/Deutschland; Tschechien; Portugal; Italien; Russland; Namibia; Australien; Brasilien; Argentinien und in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Laueit
Aufgrund der vergleichsweise wenigen Vorkommen kommt Laueit keine wirtschaftliche Bedeutung zu. Eine gewisse Relevanz spielt Laueit jedoch für Sammler von Micromounts bzw. Kleinmineralien. Einerseits ist die Typlokalität aus Hagendorf für Liebhaber von ästethischen Mineralien beliebt, andererseits für Systematik- oder Regionalsammler.
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Quellen:
- Strunz, H. (1954): Laueit, MnFe23+[OH|PO4]2·8H2O, ein neues Mineral. In: Die Naturwissenschaften. Band 41
- www.mindat.org - laueite
- www.webmineral.com - laueite