Hectorit
englisch: hectorite | französisch: hectorite
Hectorit - Ein Tonmineral
Das Mineral Hectorit wurde nach dem Ort des ersten Fundes – Hector in Kalifornien/USA , der so genannten Typlokalität, benannt.
Die Erstbeschreibung von Hectorit stammt aus dem Jahr 1941 und wurde unter dem Titel "Synthese von Magnesiumsilikat-Gelen mit zweidimensional regelmäßiger Struktur" veröffentlicht, während der Name Hectorit drei Jahre später Eingang in die Fachliteratur fand.
Eigenschaften von Hectorit
Hectorit zählt mit der chemischen Zusammensetzung Na
Die Farbe von Hectorit ist weiß bis elfenbeinfarben, kommt aber auch in beigen Farbtönen vor. Die Farbe ist dabei nicht immer einheitlich, mitunter ist Hectorit marmoriert oder gefleckt.
Die Strichfarbe ist weiß.
Hectorit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle sind lamellenförmig, mit einer Größe von bis zu 2 mm sehr klein und bilden massige Aggregate.
Der Glanz von Hectorit ist matt, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch des Tonminerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen. Hecorit hat die Fähigkeit, in Wasser aufzuquellen.
Mit einer Mohshärte von 1 bis 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien zählen Hectorite zu den weichen Mineralen, deren Dichte 2,3 g/cm³ beträgt.
Entstehung und Verbreitung von Hectorit
Wie andere Tonminerale auch, ist Hectorit ein Sekundärmineral, das aus der Verwitterung bzw. Umwandlung anderer Minerale oder Gesteine hervorgeht, wie zum Beispiel aus dem Zeolithmineral Klinoptilolith.
Hectorit ist nicht weltweit verbreitet. Abbauwürdige Hectorit-Vorkommen befinden sich unter anderem in Erongo/Namibia; Parelhas in Brasilien sowie im Südosten der USA.
Bedeutung und Verwendung von Hectorit
Trotz der Seltenheit wird Hectorit in der kosmetischen Industrie eingesetzt; entweder als Verdickungsmittel – aufgeführt in den Inhaltsstoffen unter der Bezeichnung Disteardimonium Hectorite – oder als Bestandteil von Ghassoul.
Ghassoul besteht je nach Zusammensetzung aus verschiedenen Tonmineralen, zum Beispiel Kaolinit, Montmorillonit oder Vermiculit, und wird pulverisiert als Wascherde zur tensidfreien Reinigung von Haut und Haaren angeboten.
Nachweis von Hectorit
Bei Kontakt mit Flüssigkeiten wie Wasser kann man beobachten, dass Hectorit zu quellen beginnt.
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Quellen:
- Strese, V.H. und Hofmann, U. (1941): Synthese von Magnesiumsilikat-Gelen mit zweidimensional regelmäßiger Struktur. IN Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie. Vol. 247
- Okrusch, M. und Matthes, S. (2014): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- www.mineralienatlas.de - Hectorit
- www.mindat.org - Hectorite