Hauerit
englisch: hauerite
Hauerit - Ein Manganmineral
Für den Namen Hauerit standen zwei Personen Pate: Joseph Ritter von Hauer (1778 bis 1863) und Franz Ritter von Hauer (1822 bis 1899) – Vater und Sohn, ihres Zeichens Geologen und Mineralogen aus Österreich - denen laut des ebenfalls österreichischen Geologen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871) die Ehre zuteil wurde, dass ein Mineral nach ihnen benannt wurde.
Wie Haidinger betont, geht die eindeutige Bestimmung von Hauerit auf Franz Ritter von Hauer zurück. Als die ersten Hauerit-Kristalle entdeckt wurden, war die Meinung gespalten. Haindiger berichtet, dass das Mineral zunächst als "braune Blende" bzw. Sphalerit identifiziert wurde, später als "Pseudomorphosen von Rotheisenstein - Eisenoxyd - nach Pyrit - Schwefeleisen" bestimmt wurde, bis Franz Ritter von Hauer die "vollkommene Theilbarkeit parallel dem Würfel" und das gänzlich andere Verhalten in der Flamme beobachtete und so zu dem Schluß kam, dass es sich um ein bis dato unbekanntes Mineral handelte.
Die erste Beschreibung von der Entdeckung von Hauerit stammt aus dem Jahr 1843, wobei Víglašská Huta-Kalinka, südlich von Banská Bystrica in der heutigen Slowakei, damals noch Ungarn als Typlokalität gilt.
Eigenschaften von Hauerit
Hauerit ist ein Sulfidmineral bestehend aus MnS2, das aufgrund der Zusammensetzung auch als Mangankies bezeichnet wird; Kies im Sinne von schwefel- und arsenhaltigen Erzen, eine veraltete Bezeichnung aus der Sprache von Bergmännern.
Hauerit ist von rotbrauner, dunkelbrauner bis nahezu schwarzer Farbe. Die Strichfarbe ist ein Braunrot.
Das manganhaltige Mineral kristallisiert im kubischen Kristallsystem; Haueritkristalle sind oktaedrisch (d.h. vierseitige Doppelpyramide) bis kubo-oktaedrisch (würfelartig). Die Aggregate sind kugelförmig bis massig.
Hauerit ist von diamantartigem Glanz, der durch den Kontakt an der Luft in einen matten Glanz übergehen kann. Die Transparenz ist undurchsichtig, der Bruch ist halbmuschelig bis uneben und die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte von Hauerit beträgt 4 bei einer Dichte von 3,4 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Hauerit
Hauerit wird der Entstehung wegen den Mineralen sedimentären Ursprungs zugeordnet (Näheres dazu unter: Die Entstehung von Mineralen). Dementsprechend sind die Vorkommen von Hauerit an Sedimentlagerstätten mit Gips und/oder Ton gebunden.
Zu den weiteren Mineralen, die am selben Fundort wie Hauerit vorkommen, zählen u.a. Calcit, Realgar, Aragonit, Rambergit und Schwefel.
Die Vorkommen von Hauerit sind weltweit übersichtlich verteilt. So kommt das Mineral bspw. in Ronneburg in Thüringen/Deutschland, Polen, Slowakei, Italien, China, Japan und in den USA vor.
Nachweis von Hauerit
Hauerit löst sich in Salzsäure auf, setzt dabei einen schwefeligen Geruch (ähnlich wie faule Eier) frei.
Auch interessant:
Quellen:
- Rammelsberg, F. (1843): Hauerit. IN: Repertorium des chemsichen Theils der Mineralogie
- Haidinger, W. (1847): Ueber den Hauerit, eine neue Mineralspecies aus der Ordnung der Blenden. IN: Naturwissenschaftliche Abhandlungen, Band 1
- Blum, J. R. (1874): Hauerit. IN: Lehrbuch der Mineralogie (Oryktognosie)
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten
- www.mindat.org - Hauerite