Corvusit
Corvusit – Ein rabenschwarzes Mineral
Die Erstuntersuchung von Corvusit stammt aus dem Jahr 1925 und ist dem US-Mineralogen Waldemar Theodore Schaller (1882 bis 1967) zu verdanken. Er erhielt von seinem Kollegen Frank Hess (1871 bis 1955) Proben des Mineral, die in der Typlokalität Jack Claim in den La Sal Mountains im US-Bundesstaat Utah gefunden wurden.
Im Zuge späterer vergleichender Untersuchungen stellte sich das von Schaller analysierte Probenmaterial allerdings als Vanoxit (2V2O4·V2O5·8H2O) heraus.
Den Namen Corvusit erhielt das Mineral mit der Co-Typlokalität Ponto No. 3 Claim im County San Miguel in Colorado/USA im Jahr 1925, wobei der aus dem Lateinischen mit Rabenstein übersetzte Name eine Anspielung an die rabenschwarze Farbe des Minerals ist.
Eigenschaften von Corvusit
Henderson und Frank beschrieben die Farbe von Corvusit einst als ein violettstichiges Blauschwarz („purplish bluish-black color"), stellten aber auch fest, dass das Mineral ebenfalls von brauner Farbe sein kann, wobei sie herausfanden, dass brauner Corvusit einen höheren Eisenwert aufweist als idealtypischer blauschwarzer Corvusit.
Zudem beobachteten die Mineralogen, dass Corvusit häufig Schrumpfungsrisse aufweist, die in vielen Fällen mit Gips oder Fervanit ausgefüllt waren.
Eigenschaft | Beschreibung |
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Chemische Zusammensetzung | (Na,Ca)(V5+,V4+,Fe2+)8O20·4H2O |
Mineralklasse | Oxide und Hydroxide
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Kristallsystem |
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Farbe | blauschwarz, dunkelgrau, dunkelbraun |
Strichfarbe | braunstichiges Schwarz |
Glanz | n.n. |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | n.n. |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Dichte | 2,996 bis 3,11 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Corvusit
Corvusit wird im Zusammenhang mit Vanadium- und Uranlagerstätten, deren Muttergestein Sandstein ist, gefunden und ist dabei unter anderem mit Gips, Lasalit, Metahewettit, Montroseit, Pascoit, Rossit, Schindlerit und Uraninit vergesellschaftet.
Corvusit zählt zu den seltensten Mineralien der Erde. Die weltweit häufigsten Vorkommen gibt es in den USA, weitere Funde wurden in Kasachstan und Usbekistan sowie in Gabun bestätigt.
Bedeutung und Verwendung von Corvusit
Wegen der Seltenheit ist Corvusit von keinerlei wirtschaftlichem Interesse.
Auch interessant:
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Quellen:
- Henderson, E. P. und Hess, F. (1933): Corvusite and rilandite, new minerals from the Utah-Colorado carnotite region. IN: American Mineralogist
- www.mindat.org - Corvusite
- www.mineralienatlas.de - Corvusit