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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 11.10.2022


Dolomit (Gestein)

Dolomit (Gestein) - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: dolomite | französisch: dolomite


dolomit_gestein Foto
Bild 1: Dolomit aus Tilleda/Kyffhäusergebirge


Mit dem Namen Dolomit wird Déodat de Dolomieu (1750 bis 1801) geehrt, seines Zeichens Mineraloge und Geologe aus Frankreich. Dolomieu setzte sich seinerzeit intensiv mit dem Gestein und Mineral Dolomit auseinander.


Eigenschaften von Dolomit (Gestein)

Definition Dolomit: Das Gestein Dolomit zählt aufgrund der Entstehung zu den Sedimentgesteinen mariner Herkunft.

Dolomit ist vorwiegend von weißer, rosa-farbener oder grauer Farbe, wobei die Farbe von Dolomit umso dunkler ist, desto höher die Magnesiumgehalte im Gestein sind.
Beimengungen von anderen Mineralien können Dolomite aber auch gelblich, grünlich oder bräunlich färben.

Das monomineralische Gestein (d.h. das Gestein besteht zum überwiegenden Teil aus nur einem Mineral) besteht hauptsächlich aus Dolomitspat.
Ausschlaggebend für die Definition Dolomit ist der prozentuale Anteil des Minerals Dolomit im Gestein. Liegt der Dolomitgehalt im Gestein unter 90 %, wird das Gestein als dolomitischer Kalkstein bezeichnet; darüber hinaus gehende Werte sind für Dolomit (Gestein) charakteristisch.
Neben dem Mineral Dolomit sind im Gestein Dolomit untergeordnet folgende Mineralien mit bis zu fünf Prozent an der Zusammensetzung als Nebengemengteile vertreten: Calcit, Goethit, Pyrit und Markasit.

Das Gestein Dolomit ist kristallin, von fein- bis mittelkörniger Korngröße; teilweise sind die Mineralien im Dolomit in parallelen Schichten gelagert. Das Gefüge ist homogen kompakt, kann aber auch porös sein und Ausfüllungen von Evaporiten wie Salz oder Gips enthalten (Zellendolomit). Die Mohshärte von Dolomit beträgt 3,5 bis 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Gesteinen und Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,70 bis 2,90 g/cm3. Im Gegensatz zu anderen Karbonatgesteinen weist Dolomit eine schimmernde, splitternde Oberfläche auf.

Fossilien sind in Dolomit nur in den seltensten Fällen zu finden, da während der Sedimentation organische Komponenten rekristallisiert wurden.


dolomite_gestein - Mineral und Kristalle
Bild 2: Dolomit


Entstehung und Verbreitung von Dolomit (Gestein)

Dolomit ist ein Sedimentgestein, das sekundär durch die Umwandlung von kalkhaltigen Gesteinen gebildet wurde.
Im Zuge dessen werden Calcium-Ionen gegen Magnesium-Ionen ausgetauscht (sog. Dolomitisierung).
Nach dem Zeitpunkt der Zufuhr von Magnesium-Ionen aus Meer- oder Lagunenwasser wird zwischen synsedimentären (während der Sedimentation) und früh- oder spätdiagenetischen (während der Verfestigung oder Veränderung der Sedimente) Dolomiten unterschieden (Metasomatose).
Optimale Entstehungsbedingungen für Dolomite liefern Kalksteine mit hoher Permeabilität/Durchlässigkeit, in welchen die frei verfügbaren Magnesium-Ionen diffundieren können.
Aufgrund des marinen Entstehungsortes können Dolomitschichten von anderen Sedimenten überlagert sein.

Ein Teil der europäischen Alpen besteht zum Großteil aus dem Gestein: die Dolomiten, benannt nach dem neben Kalkstein vorherrschenden Gestein Dolomit. Die Dolomiten befinden sich in Norditalien, insbesondere in der Toskana und im Südtirol.

Weitere Vorkommen des Gesteins gibt es in Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg/Österreich; Schwäbisch-Fränkische-Jura, Rheinisches Schiefergebirge, Nordhessen, Erzgebirge, Spessart, Odenwald, Kyffhäusergebirge, Hunsrück/Deutschland; Belgien; Dover/England; Skandinavien; Grönland; Katanga/Kongo; Rajasthan, Tamil Nadu/Indien; Indonesien; Honshu, Hokkaido/Japan; Kalifornien, Arkansas, Iowa/USA sowie Kanada.


Verwendung und Bedeutung von Dolomit

Dolomit ist eine begehrte Quelle für die Gewinnung von Magnesium.
Pulverisiert dient Dolomit als Bodenverbesserer, Düngemittel bzw. Gartenkalk und auch als Inhaltsstoff in Scheuermilch, teilweise besser bekannt unter der Bezeichnung Wiener Kalk.
Daneben gibt es zu Pulver zermahlenen Dolomit als Nahrungsergänzungsmittel (Calcium-und Magnesiumlieferant) zu kaufen; mitunter unter dem Namen Gletschermilch.

Außerdem spielt Dolomit eine Rolle in der Trinkwasseraufbereitung, da Dolomit in der Lage ist, überschüssiges Kohlenstoffdioxid im Wasser zu binden.

Dolomit wird aber auch für Bodenbeläge, als dekorativer Stein in Steingärten oder Schotter genutzt; findet weiterhin Anwendung in der Eisengewinnung und dient der Auskleidung von Hochtemperaturöfen.


Nachweis von Dolomit

Dolomit reagiert unter Schäumen auf heiße Salzsäure. Zur Unterscheidung von anderen Kalksteinen wird Chinalizarin eingesetzt, durch welches Magnesium sichtbar gefärbt werden kann.


Sonstiges

Synonyme von Dolomit (Gestein). Magnesiumkalkstein, Dolostein oder Dolomitstein


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Quellen:
⇒ Bellevue, F. (1792): Von einem elastischen Kalksteine des St. Gotthards. IN: Bergmännisches Journal 1792, 2
⇒ Klaproth, M. H. (1807): Dolomit. Dolomie. IN: Chemisches Wörterbuch A - D · Band 1
⇒ Suckow, G. A. (1810): Dolomit. IN: Anfangsgründe der Physik u. Chemie. Band 2
⇒ Buch, L.v. (1823): Über Dolomit als Gebirgsart
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München

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