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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 31.05.2022


Krokoit

Krokoit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: crocoite | französisch: crocoite


Krokoit Foto
Krokoit

Rotbleierz und Krokoit

Der Name Krokoit ist dem französischen Mineralogen und Geologen François Sulpice Beudant (1787 bis 1850) zu verdanken. 1832 erwähnt Sulpice das Mineral zunächst unter dem Namen "Crocoise" und begründet die Namensgebung mit der safrangelben Farbe des Minerals (griech.: krokos = Safran).
Zuvor war Krokoit als Rotbleierz bekannt.


Eigenschaften von Krokoit

Krokoit ist ein Vertreter der Mineralklasse der Chromate und Molybdate mit der Zusammensetzung PbCrO4.

Die Farbe von Krokoit variiert zwischen rot, gelb und orange, die durch Sonneneinstrahlung mit der Zeit allerdings zum Verblassen beigt. Der Geologe Gustav Leonhard (1816 bis 1878) bezeichnete die Farbe 1860 als "morgen- bis hyacinthroth".
Die Strichfarbe ist orangegelb. d.h., wenn Krokoit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird, erscheint ein orangegelber pulverisierter Abrieb. Franz von Kobell (1803 bis 1882) beschrieb die Strichfarbe 1878 poetischer als "pomeranzengelb".

Krokoit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und bildet langprismatische und nadelige Kristalle. Die Aggregate sind dicht und derb.

Der Glanz von Krokoit ist diamantartig bis fettig, kann bei unsachgemäßer Aufbewahrung stumpfer werden.
Zudem weist Krokoit eine durchscheinende Transparenz auf. Der Bruch des Minerals ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Mit einer Mohshärte von 2,5 bis 3 gilt Krokoit auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) als ein vergleichsweise weiches Mineral. Die Dichte ist mit 5,9 bis 6,1 g/cm³ durch den Bleigehalt des Minerals hoch.


crocoite - Mineral und Kristalle
Krokoit

Entstehung und Verbreitung von Krokoit

Krokoit ist aufgrund der speziellen Zusammensetzung ein seltenes Sekundärmineral, das entsteht, wenn bleihaltige bzw. erzreiche Lagerstätten hydrothermal von chromreichen Lösungen, beispielsweise aus der Verwitterung ultrabasischer Vulkanite stammend, in der Oxidationszone überprägt werden.

Die Vorkommen von Krokoit werden u.a. von Bleiglanz/Galenit, Cerussit, Pyromorphit, Wulfenit und Vanadinit begleitet.

Bedeutende Krokoit-Vorkommen existieren bspw. in Schottland; England; Frankreich, Ober-Callenberg/Deutschland; Österreich; Slowakei; Rumänien; Italien; Russland; Simbabwe; Namibia; Südafrika; Philippinen; Australien; Chile; Brasilien; Mexiko; Kanada und in den USA.


crocoiet - Aufnahme des Minerals
Krokoit

Bedeutung und Verwendung von Krokoit

Auch wenn Krokoit reich an Blei und Chrom ist, wird das Mineral aufgrund der Seltenheit nicht als Rohstoff abgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde Krokoit als Pigment in der Malerei genutzt, wie u.a. in den Aufzeichnungen von Leonhard (1860) zu lesen ist: "in Russland zur Darstellung der Malerfarbe".


Nachweis von Krokoit

Krokoit ist säurelöslich und ist problemlos in der Flamme schmelzbar. Krokoit fluoresziert nicht.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Francois-Sulpice Beudant (1832): Crocoise. IN: Traite elementaire de Mineralogie
⇒ Hartmann, C. F. A. (1843): Krokoit. IN: Handbuch der Mineralogie. Zum Gebrauch für Jedermann, besonders aber für Universitäten, Berg-, Forst- und polytechnische Akademien, zum Selbststudium und für Sammler
⇒ Leonhard, G. (1860): Krokoit. IN: Grundzüge der Mineralogie
⇒ Kobell, F. v. (1878): Krokoit. IN: Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittelst einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Wege
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - crocoite


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