Prasinit
Prasinit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: prasinite
Ein Gestein der Grünschieferfazies
Der Begriff Grünstein geht auf den Geologen Ernest Kalkowsky (1851 bis 1938) zurück, der Prasinit im Jahr 1886 erstmals als einen „Grünschiefer, in denen Hornblende, Epidot und Chlorit in ungefähr gleicher Menge vorhanden sind“, definierte.
In der Zeit zuvor wurde das Gestein unter der Bezeichnung der Grünsteine zusammengefasst, bis Kalkowsky der Ansicht war, dass Prasinit aufgrund des Mineralbestands und zur Unterscheidung der einzelnen Grünsteine einen eigenen Namen verdient hätte.
Der Name Prasinit wiederum ist eine Anspielung auf die Farbe: Prasinit wird aus dem Griechischen mit lauchgrüner Stein übersetzt.
Eigenschaften von Prasinit
Definition: Prasinit ist ein Gestein metamorphen Ursprungs, das im Zuge der Grünschieferfazies entstanden ist.
Die Farbe von Prasinit ist wie für Grünsteine typisch grün, aber im Vergleich zu anderen Grünsteinen heller bzw. milchig-grün, silbrig-grün schimmernd bis graugrün.
Der Grund für die Farbe von Prasinit sind die gesteinsbildenden Mineralien, allen voran Chlorit, Epidot, Aktinolith und Tremolit als Vertreter der Amphibole sowie Albit/Feldspat. Teilweise wird abhängig davon, welches Mineral besonders hervortritt, zwischen Amphibolprasinit, Biotitprasinit, Chloritprasinit und Epidotprasinit unterschieden.
Das Gefüge von Prasinit ist blättrig und massiv, allerdings nicht schiefrig, wobei die feinkörnigen Gemengteile aber fest und zonenartig miteinander verbunden sind.
Entstehung und Verbreitung von Prasinit
Die Entstehung von Prasinit steht im Zusammenhang mit der Grünschieferfazies, d.h. der Metamorphose von Gesteinen im regionalen Kontext unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen und Ausgangsgesteinen.
Im Fall von Prasinit waren mafische Gesteine wie Basalt die Edukte, Ausgangsgesteine, die während der niedriggradigen Metamorphose bei Temperaturen zwischen 350 und 420 °C und Druckverhältnissen von zwei bis acht Kilobar in einer Tiefe von fünf bis 30 km unterhalb der Erdoberfläche zu Prasinit während der Phase der Auffaltung der Alpen umgewandelt wurden.
Bedeutende Vorkommen von Prasinit befinden sich u.a. im Zillertal in Tirol/Österreich, in einem Streifen am Südrand des Sächsischen Granulitgebirges zwischen Mittweida und Frankenberg, im Tessin und in Wallis in der Schweiz sowie auf Korsika/Frankreich.
Bedeutung und Verwendung von Prasinit
Prasinit wird hauptsächlich als Werkstein für Natursteinfliesen, Bodenbeläge oder Grabsteine verwendet.
Auch interessant:
Quellen:
- Kalkowsky, E. (1886): Familie der Grünschiefer. Prasinit.. IN: Elemente der Lithologie für Studirende bearbeitet
- Loewinson-Lessing, F. (1893): Prasinit. IN: Petrographisches Lexikon. Repertorium der Petrographischen Termini und Benennungen · Band 2
- Zirkel, F. (1894): Grünschiefer. IN: Lehrbuch der Petrographie
- Murawski, H. und Meyer, W. (2017): Geologisches Wörterbuch
- Meschede, M. (2018): Geologie Deutschlands. Ein prozessorientierter Ansatz. Springer Verlag Berlin Heidelberg
- www.mindat.org - Prasinit
- www.mineralienatlas.de - Prasinit