Mordenit
Mordenit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: mordenite | französisch: mordenite
Mordenit - Ein Zeolithmineral
Der Name Mordenit geht auf den Ort des ersten Fundes des Minerals bei Morden nahe der Bay of Fundy in der kanadischen Provinz Nova Scotia zurück. Die erste ausführliche Beschreibung des 1864 entdeckten Minerals stammt von Henry How (1828 bis 1879), ein Geologe aus Kanada, und wurde unter dem Titel "On mordenite, a new mineral from the trap of Nova Scotia" veröffentlicht.
Eigenschaften von Mordenit
Mit der chemischen Zusammensetzung (Na,Ca,K)6[AlSi5O12]8 · 12H2O ist das Mineral Mordenit ein Vertreter der Mineralklasse der Silikate, innerhalb deren der Zeolithgruppe zugehörig.
Mordenit ist von weißer, hellrosa oder gelbweißer Farbe, oder mit den Worten des Chemikers Otto Linné Erdmann (1804 bis 1869) beschrieben: "von weisser, gelblicher oder röthlicher Farbe", kann aber auch farblos sein. Die Strichfarbe ist weiß.
Mordenit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem. Die Kristalle des Faserzeoliths sind prismatisch, faserig oder nadelförmig, häufig sind die Kristallflächen auch gestreift. Die entsprechenden Aggregate sind radialstrahlig angeordnet oder erscheinen – wie auch das Mineral Ulexit – in Form von cotton balls.
Der Glanz von Mordenit ist glasartig bis "bemerkenswerth seidenartig" (Erdmann; 1864), einzelne Kristalle weisen auch Perlmutt- oder Seidenglanz auf. Die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch ist uneben bis spröde, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte beträgt 3 bis 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,12 bis 2,15 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Mordenit
Mordenit wird entweder durch Hydration (Anlagerung von Wassermolekülen) vulkanischer Gläser (z.B. Obsidian) gebildet oder kristallisiert in Adern oder Hohlräumen von magmatischen Gesteinen wie Andesit.
Die Vorkommen von Mordenit sind mit anderen Zeolithen wie Yugawaralith und Goosecreekit vergesellschaftet, aber auch Glaukonit, Calcit oder Kaolinit sind im Zusammenhang mit Mordenit zu finden.
Neben dem Ort der Erstentdeckung in Nova Scotia/Kanada befinden sich weitere Mordenit-Vorkommen unter anderem in Island; Aberdeenshire/Schottland; Auvergne/Frankreich; Mühltal im Odenwald/Deutschland; Falkenberg, Lieschengraben, Tanzenberg und Stradner Kogel/Österreich; Insel Elba und Neapel/Italien; Poona und Maharadscha/Indien; Honshu und Kyushu/Japan; Neuseeland und in den USA, vor allem an der Westküste, Hawaii und Alaska.
Bedeutung und Verwendung von Mordenit
Aufgrund der Rarität ist Mordenit ein begehrtes Sammlermineral.
Nachweis von Mordenit
Mordenit fluoresziert schwach weiß und gibt beim Erhitzen in einem geschlossenen Röhrchen das enthaltene Kristallwasser als gleichmäßigen Wasserstrahl frei.
Auch interessant:
Quellen:
⇒ How, H. (1864): On mordenite, a new mineral from the trap of Nova Scotia. IN: Journal of the Chemical Society
⇒ Erdmann, O. L. (1864): Ueber Mordenit, ein neues Mineral aus dem Trapp von Neu-Schottland. IN: Journal für praktische Chemie, Band 93
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ www.mindat.org
⇒ www.handbookofmineralogy.org